Meconopsis

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Zurück zu einer auf Sparflamme gelegten Liebschaft

Die Symphonie kann beginnen

Zurück zu einer auf Sparflamme gelegten Liebschaft.


Ich musste im Auftrag des Pfarrers von Oberkorn Hostien dort abholen, wohin auch sie sich zu begeben pflegte. Nachdem ich aus dem Zug gestiegen war, verzögerte ich meine Schritte, damit sie zu mir aufholen konnte. Ich drehte mich um. Sie ging einige Schritte hinter mir und schaute mich mit strahlendem Gesicht an. Ich war sehr aufgeregt, als ich sie bat, ob ich sie eine Strecke begleiten dürfe. Ich war mir voll bewusst, dass auch sie diesen Augenblick herbeigewünscht hatte, denn sie willigte sofort ein und unser erstes Gespräch behandelte zwar Banalitäten,doch legte ich bereits die nächsten Möglichkeiten fest wann und wo wir uns treffen würden. Dies alles geschah gegen 13.30 Uhr an einem Nachmittag. Als ich dann 2 Tage später von andern Freunden vernehmen musste, dass ich eine neue Bekanntschaft gemacht hätte, da geschah in meinem Innern etwas durchaus Merkwürdiges. Ich war so enttäuscht über diese Klatscherei, die Sie geführt haben musste, wobei die Zuneigung zu ihr wie plötzlich vollständig und auf einmal komplett abgebrannt erschien. Dieser plötzliche Wandel in meinem Gefühlsleben, ausgelöst durch die Erfahrung, dass sie nicht einmal die intimsten Momente zwischen uns beiden für sich bewahren konnte, störte mich so gewaltig, dass die einstige, mehr als tiefe Zuneigung sich radikal wandelte bis zum sofortigen Verzicht auf diese Freundschaft. Das konnte ich nicht ertragen und was sich in etlichen Jahren in mir als heimliche Liebe aufgebaut hatte, löste sich ungewöhnlich rasch auf wie eine Gewitterwolke am Sonnenhimmel. Aus, fertig. Wer nicht die geringste Neigung zu persönlichen oder privaten Beziehungen pflegt, um diese auch privat zu behandeln, dem konnte ich nicht für eine eventuell gemeinsame zukünftige Beziehung glauben schenken.

Eigenartigerweise zerbrach dies keinesfalls mein Herz. Gewiss es war ein Schlag für mich. Ich steckte ihn wiederum weg, wie einst die Prügel meiner Mutter und ich hatte bereits einmal anderswo geschlussfolgert, dass diese Prügel mich zu dem gemacht haben, zu einem Menschen, der aussergewöhnlich hart sein kann im Einstecken, zumal wenn der Horizont der Ausweichmöglichkeiten weit offen stand.

Ein eher als glücklich zu bezeichnende Umstand, half mir noch schneller über all diese schwierigen Stunden und Tage hinweg zu kommen. Auch die immergrösser werdende persönliche Entfaltungsspanne trug natürlich dazu bei, durch neue Bekanntschaften, neue Erlebnisse undAufbruch in neue Welten der persönlichen Lebensgestaltung trugen zusätzlich dazu bei, diese Beziehung schnell zu vergessen.

Der glückliche Zustand bestand darin, dass unsere Familie von Oberkorn wieder wegziehen musste, um dann auf Differdingen Fousbann eine Dienstwohnung zu beziehen.

Doch bevor dieser Umzug stattfand, war der grosse Tag gekommen an dem ich teilnehmen durfte am 7. internationalen Jamboree in Bad Ischl und das in dem noch vom Militär besetzten Österreich. Das freute mich ganz besonders weil mein Bruder bereits an dem vorigen internationalen Pfadfinder Treffen in Moisson teilnehmen konnte.

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