Meconopsis

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Schnell gereizt

Die Symphonie kann beginnen

Schnell gereizt.

Familienname war natürlich immer Gegenstand des Spottes gewesen. Kehrreime wie Regenwetter, Blitzkadetter, oder Regenwetter, Donnerwetter, Blitz schlägt ein, warfen ständig meine friedliebende Gemütlichkeit über den Haufen.In der Hauptschule war so ein halbwüchsiger Gartenzwerg, der mich eines Tages bis zur Weißglut aufheizte. In der Pause rannte ich hinter ihm her, rundum alle Bänke im Klassensaal,aber er war immer schneller um die Bänke herum, bis ich zu einer Holzschachtel griff und ihn warnte, er solle aufhören mich zu beleidigen. Er aber benahm sich wie eine blutrünstige Bremse oder eine Stech- oder Schmeißfliege und wurde immer lästiger. Ich täuschte einen Schuss vor, er verschwand sich duckend hinter der Bankreihe und genau in dem Augenblick, den ich bereits vorausgeahnt hatte, dass er wieder auftauchen würde, traf ihn die Holzschachtel, die ich mit voller Wucht geschossen hatte, überm linken Auge. Blut spritzte über die Bank und dazu kam nach der Pause die Klasse wieder ins Zimmer, was sofort einen richtigen Rummel entfesselte.
Natürlich erzählte ich meiner Mutter schonungslos, was geschehen war, denn ich ahnte bereits dass die Geschichte die üblichen Unannehmlichkeiten bereiten würde. Prompt wurde sie mit mir vor den deutschen Direktor „Quietschisaur“ geladen und ich musste mit ihr ins Büro kommen. Natürlich erklärte ich ausführlich, was vorgefallen war, aber niemand wollte sich meines Leidens annehmen. Ich kann mich nur noch erinnern, dass der Direktor zu meiner Mutter sagte. „Der Junge ist ein Rohling. Wenn er so weiter macht, müssen wir ihn von der Schule nehmen.“ Dummerweise gehörte diese Aussage fürderhin auch zum Repertoire meiner Mutter, was ich ihr nicht verzeihen konnte.

 
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