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Höhen und Tiefen der persönlichen Erfolge

Die Symphonie kann beginnen

Höhen und Tiefen der persönlichen Erfolge


Im Jahre 1975 war die von mir im Jahr 1972 in Leben gerufene AAT-Gesellschaft bereits etabliert und es hiess die ersten öffentlichen, vorbildlichen Naturschutzarbeiten in Angriff zu nehmen. Der erste Froschzaun, der in Luxemburg errichtet wurde, war auf der Landstrasse zwischen Zolver und Limpach zu sehen. Den benötigten Maschendraht hatte uns die Drahtfabrik in Bissen gratis zur Verfügung gestellt. Der Maschendraht wurde auf einer Länge von etwa 100 Meter, in den Strassengraben verlegt. Das zwang die noch bis dahin vor dem Strassentod übrig gebliebenen Amphibien im Strassengraben weiter zu wandern bis dahin wo ein kleines Rinnsal unter der Strasse hindurchgeleitet wurde. So konnten die Tiere sicher in ihr gewohntes Laichgebiet weiter wandern. Es war eigentlich sehr spassig dass sogar in der englischen TIMES vom 31. Januar 1975 zu lesen war: Safe route for frogs: Luxembourg – A specially designed tunnel for frogs and hedgehogs is to be built under one of the principal country roads of Luxembourg, after protests about the slaughter of wildlife by speeding cars.

Keine der damals in Luxemburg bekannten Naturschutzgesellschaften bot ihre Hilfe an. Auch unsere aus England inspirierte Aktion, die wir ankurbeln wollten „Save the village pond“ stiess auf taube Ohren bei diesen Naturfreunden. Dieses Schandmal sollte durch diese Schrift festgeschrieben werden.

Man kann sich vorstellen, welchen Medienrummel diese Nachrichten weltweit auslösten.

Das erste was am darauf folgenden Jahr (1976) passierte, nachdem der Zaun wieder errichtet worden war. Der Maschendraht wurde gestohlen. Wir konnten ihn rechtzeitig erneuern. Die Polizei versprach eine Untersuchung. Sie blieb, wie erwartet,erfolglos. Weltweit aber erregten unsere Aktivitäten hohe Aufmerksamkeit.

Der Sender FRANCE II macht ein Liveinterview über Telefon und anschliessend eine Fernsehreportage vor Ort. Die Canadian Broadcasting Corporation drehte einen längeren Film, der irgendwo in einem AAT-Archiv verschwunden ist und unbedingt wieder gesucht werden sollte. Doch wer interessiert sich heute noch dafür. Françoise Carton, vom belgischen Rundfunk und Fernsehen, erforderte wiederum von mir dass ich mir an meiner Arbeitsstelle frei nehmen musste um die Presseleute zu empfangen und zum Ort des Geschehens zu bringen. Robert Thorn, einer unsere Spezialisten unterstützte uns dabei kräftig als weltweit renommierter Amphibien Spezialist. An dieser Stelle meine Hochachtung und kameradschaftlichen Dank.

Ich muss hier aber ausdrücklich hervorheben, dass die sonderbarste und auch dürftigste Reportage vom einheimischen Fernsehen erst viel später zustande kam.

Kaum waren die Reporter verschwunden, mussten wir wiederum feststellen, dass der Draht erneut abhandengekommen war. Die Polizei konnte alsdann aber feststellen, dass der an diesem Strassenabschnitt amtierende Wegewärter den Draht selbstgefällig entfernt hatte. Zum Glück hatten wir die zuständigen staatlichen Stellen von unserm Vorhaben ins Bild gesetzt, so musste der Wegewärter mit seinen Leuten den Zaun sofort wieder instand setzen mussten. Wie wir später erfuhren, wurde bereits fieberhaft daran gedacht, diesen Stein des Anstosses, durch eine Begradigung der Strasse aus der Welt zu räumen. Die damals angestossenen Naturschutzarbeiten setzten sich alsdann landesweit mit grossem technischen Aufwand fort und niemand ahnte, welch persönlichen Einsatz diese Operation mir persönlich und meinen Freunden im Vorstand abverlangte. Der letzte Froschzaun wurde 2003 beim Haus vun der Natur von der Strassenbauverwaltung errichtet. Damit fand eine Idee, die vor über 35 Jahren in die Welt gesetzt wurde, einen würdigen Abschluss, obschon es landesweit immer noch Wanderwege von Amphibien gibt die nicht konsequent abgesichert werden konnten. Ich schätze dass landesweit heute aber über 2 Dutzend solcher Anlage funktionieren, und auch gut unterhalten werden.

Diese Initiative gipfelte eigentlich in dem Brief der, uns von Seiten des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten, datiert auf den 16.Mai 1977 zuging. Hier die Abschrift:

Messieurs
Faisant suite à votre lettre du 29 juillet 1976, j’ai l’honneur de vous informer que l’Administration des Ponts et Chaussées prendra toutes les mesures nécessaires pour faciliter le passage des batraciens aux endroits indiqués par l’Administration des Eaux et Forêts.
Veuillez agréer…


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