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Pimpfen und Hitlerjugend

Die Symphonie kann beginnen

Pimpfen und Hitlerjugend.

sprach man davon, dass mein Bruder ebenfalls zwecks Umschulung auf die Burg Stahleck bei Bacharach am Rhein müsse, wenn und das war das Kruziale dabei, ich nicht sofort mich bei den Pimpfen einschreibenließe,was die Vorstufe der Hitlerjugend war. Doch zuerst noch wurde ich wegen meiner Intelligenz in die Hauptschule nach Petingen versetzt, was den Horizont meiner Fantasien noch beträchtlich erweitern sollte.
Mister und Misses Pig waren die ersten englischen Vokabeln, die ich lernte und die Klebestunden mit dem mir bis dahin unbekannten Klebstoff UHU beim „Pechmetti“, hatten wohl etwas Schönes an sich, denn manchmal mussten wir mit der ganzen Klasse auf den Hiersberg nahe Petingen ziehen, um dort dabei zu sein, wenn Herr Thill seinen eigenhändig gebastelten Rhönflieger hochzog. Dieser flog manchmal kilometerweit, sogar über den Wald hinweg bis ins Belgische und dann musste immer eine kleine Schar der Schüler hinterher rennen, um dieses Leichtflugzeug wieder zurückzubringen. Manchmal aber endete der Ausflug mit einer Bruchlandung gleich nach dem Start, so ähnlich wie die Gebrüder Wright dies auch fertigbrachten. Dem Biologieprofessor Schmit verdankte ich recht viel meiner damaligen Kenntnisse auf diesem Gebiet,zum Beispiel wie man Schmetterlingsraupen beobachtet wenn sie sich verpuppen oder schlüpfen. Das alles wurde zuhause experimentiert. Er hatte anscheinend eine Neigung zum Deutschtum, was ihm nach dem Krieg immer wieder vorgeworfen wurde.
Wenn es Fliegeralarm gab, mussten wir meistens in die Kellerräume der Hauptschule. Wenn dies aber kurz vor Mittag geschah, dann machten wir uns aus dem Staub und meistens legte ich mit einigen Freunden den Weg bis nach Rodingen zu Fuß zurück und dies, wie wir gelernt hatten, über die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten und das ist bekannterweise eine Gerade, in unserm Fall war es die Eisenbahn.
lockten uns auch die bereits nett und lieb gewordenen Mädchen und dann machten wir gemeinsam einen Spaziergang ins „Paradies“ auf dem Prinzenberg, ein märchenhafter Lärchen- und Birkenwaldnahebei, oder aber wenn es regnete, wagten wir uns in die offen stehenden und selten benutzten Unterstände, in denen es stock dunkel war und wo wir uns dannhindurchtasteten bis zum anderen Ausgang. In manchendieser Unterstände hatten Anlieger Sitzgelegenheiten gestellt und die wurden dann auch von uns genutzt. Die meisten Bunker aber wurden als öffentliche Aborte missbraucht.

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