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Essay - ökologisches Gleichgewicht

Die Symphonie kann beginnen

Essay - ökologisches Gleichgewicht.
Henri Regenwetter - 13.11.2007.
Revidiert am 1.3.2008.


Zuvor eine Definition, übernommen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie.

Im ökologischen oder biozönotischen Gleichgewicht bleibt über einen längeren Zeitraum hinweg die Anzahl der Individuen, der Arten und der Ökologischen in einem Ökosystem praktisch unverändert oder sie schwankt um einen Mittelwert. Aufgrund dieser Schwankungen hat sich auch der Begriff des dynamischen Gleichgewichts etabliert.

Das Gleichgewicht stellt sich dann ein, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

Konstanz der Individuenzahlen bedingt durch Gleichheit von Geburten- und Sterberate.
Konstanz der Artenzahlen bedingt durch Konstanz der Individuenzahlen und der ökologischen Nischen.
Konstanz der ökologischen Nischen bedingt durch konstante Umweltbedingungen.

Damit ein Ökosystem im Gleichgewicht ist, muss auch der Stoffkreislauf ausgeglichen sein.

In autarken Ökosystemen mit geschlossenem Stoffkreislauf ist auch eine Konstanz des Nährstoffumsatzes, bedingt durch Gleichheit von Auf- und Abbau organischen Materials festzustellen.

Schwankungen der Umweltbedingungen können bis zu einer gewissen Grenze ausgeglichen werden (Beispiel Selbstreinigung der Gewässer). Ist die Störung des Gleichgewichtes so gross, dass sie nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, geht das Ökosystem in einen anderen Zustand über. (Siehe Sukzession)

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Ich habe meine Ansicht über das viel ge- und missbrauchte „Biologisches Gleichgewicht“ noch keinesfalls geändert und möchte mich noch einmal etwas näher mit dieser, vom Menschen konstruierte und eifrig benutzten Denkkrücke, auseinander setzen. Es handelt sich, aus menschlicher Sicht gesehen, um den ökologischen Zustand in der Natur, zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, während einer längeren Beobachtungsdauer.

Eine ähnliche Betrachtung, wie diese, findet man in meiner Dankesrede verfasst, als man mir für meine Naturschutzarbeiten den „Goldenen Regulus“ überreichte.

Obige Definition geht von einem Istzustand aus, der sich über einen längeren Zeitraum eingestellt zu haben scheint und eigentlich nur subjektiv beurteilt werden kann. Es gibt aber auch Autoren, die von einem Sollzustand ausgehen. Sollzustand ist dann möglicherweise gleichbedeutend mit idealem Zustand, aus der Sicht des Beobachters. Das würde in der Gedankenfolge bedeuten, dass der Mensch regulierend eingreifen kann, wenn er will und soll, sobald er seine ureigenen Interessen zu verteidigen gedenkt, oder angeblich die Interessen der Lebewesen in seiner, ihn umgebenden Natur. Das dynamische Gleichgewicht kommt meiner Vorstellung bereits etwas näher. Ich wehre mich gegen die Ansicht, dass rein statische Zustände in der Natur, über eine längere Zeitdauer, zutreffen können, ohne dass solche Zustände künstlich geschaffen werden, die einer evolutionären Entwicklung im Wege stehen. Mein Versuch objektiv alle mir bekannten und den aktuellen Zustand beeinflussende Kriterien zu beachten, bringt mich zur Annahme, dass ein augenscheinliches Gleichgewicht nur eine Momentaufnahme ist, sich aber keinesfalls unverändert über einen längeren Zeitraum erstreckt.

Ein bildlicher Ablauf könnte die Definition veranschaulichen. Nehmen wir einen fahrenden Zug. Geben wir diesem Zug den Namen Ökologie. Hält dieser Zug in einem Bahnhof, wo sich alsdann etwas an der Besetzung des Zuges verändert, dann bleibt dieser Zug, trotz möglichen inneren Umbesetzungen nahezu unverändert, bis zum nächsten Bahnhof. Je weiter die beiden Bahnhöfe auseinanderliegen, je veränderlicher werden die Zustände im Zuginnern. Die Strecke von einem Bahnhof zum andern könnte man mit dem biologischen Gleichgewicht vergleichen. Rein äusserlich stellt man höchstens minimale Veränderungen am Zug fest. Ob aber im Innern dieses Zuges ein solches Gleichgewicht tatsächlich unverändert vorherrscht, kann niemand beweisen und ist auch höchst fragwürdig. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Schaffner jenen Fahrgästen, die am nächsten Bahnhof aussteigen wollen, sich in die vorderen Wagen zu begeben, um keine Schwierigkeiten auf dem veränderten Bahnsteig zu erleben.

Die Abläufe auf unserem Planeten spielen sich allerdings in anderen Zeiträumen und in einer anderen Dimension ab. Man könnte unsere Erde aber trotzdem mit dem fahrenden Zug vergleichen. Einzelne Zustände zu betrachten, wäre abwegig denn man braucht nur seine Augen zu öffnen, seine Ohren zu putzen mit den Fingern sich selbst zu betasten, um feststellen zu können, dass der griechische Philosoph Heraklit bereits 500 Jahre vor Christus erkannt hatte, alles um uns herum sei im permanenten Fluss. Von der Quelle ausgehend, über die Regen spendende Wolke, die erneut Wasser über dem Quellgebiet ausschüttet.

den letzten hundert Jahren haben wir, nicht allein in Europa, laufend eine Zunahme von neuen Einbürgerungen und Zuwanderungen, aus Flora und Fauna zu verzeichnen. Für manche Neuimporte ist zunehmend auch der Mensch, nicht immer wissentlich, meist aber verantwortlich geworden. Er hat sich als vielseitiger Weltenbummler entwickelt, der die Erde kreuz und quer durchwandert. Er hat den Vogelwanderungen die Vorherrschaft auf diesem Gebiet abgerungen. Er reist zwar nur in kleineren Scharen, doch seine Ziele liegen oft weit entfernt, auf den Antipoden. Wenn es die (Zug) Vögel, vielleicht auch die Fische, bisher hauptsächlich waren, die in ihrem Gefieder oder an ihren Schuppen Samen, Insekten und Parasiten von einem Habitat zum andern transportierten, dann erkennen wir heute insgesamt vier Hauptfaktoren, die unkontrollierbar im grossen Farbtopf der ökologischen Vielfalt mitmischen.

Wind, das Wasser, die Tier- und Menschenwelt. Dabei wird meist mit der negativ klingenden Bezeichnung „eingeschleppt“ argumentiert.

Die schleichende Zuwanderung auf vier Pfoten, neben jener sich anbahnenden und wieder zunehmenden Zuwanderung auf 2 Füssen, ist eine durchaus natürliche Sache, die man meines Erachtens unbedingt beachten und studieren soll. Dabei geht es in der Tierwelt ganz gewiss hauptsächlich gezielt um die Eroberung neuer Lebensräume. Die heutigen Völkerwanderungen haben das gleiche Ziel. In der Pflanzenwelt sollte man bei der Überlegung bleiben, dass die Ausbreitung auf den ersten Blick, eher rein zufällig, den gebotenen Möglichkeiten der Verbreitung entspricht. Immerhin aber kann man bei der ergiebigen Samenbildung feststellen, dass auch hier der Trieb zur Vermehrung stark entwickelt ist. Ein Baum kann sich ja nicht von der Stelle bewegen, deshalb muss er andere Möglichkeiten aufweisen, um sich vermehren zu können. Dadurch wird allerdings das zufällige Finden eines geeigneten Biotops, durch Erhöhung der Erfolgschancen über erhöhte Samenbildung, optimiert.

Der Jungbär Bruno, vor Kurzem in Oberbayern eingewandert, wurde am 26. Juni 2006 um 04.50 ermordet, nach Beschluss der bayrischen CSU und den amtierenden CSU Ministern, Umweltminister Schnappauf und Innenminister Beckstein. Da hatte sich ein Jungbär erlaubt, die vom Menschen konstruierte Gleichgewichtstheorie durcheinanderzubringen. Die ungefährdete Schäferstunde, sowie die mollige Schafsidylle auf saftiger Alm, waren in Gefahr. Man hätte ihn betäuben und ihn in seine Heimat zurückbringen können. Dorthin zurück, wo die Bären extra im Rahmen eines öffentlichen Projektes angesiedelt wurden. Ein Aufschrei des Protestes ging um die Welt. Zu spät. 2 verschiedene Regulator-Methoden zeigten schnell, wo die Grenzen einer solch kontroversen Denkweise liegen. Ob man eine Lehre daraus gezogen hat?

Auf der anderen Seite gibt es Frizzi, den in Luxemburg aufgepäppelten Fuchswaisen, der durch seine zahme Art in einem Privathaus gehalten wird. Ihm ist das Glück beschieden, unter gefühlvollen Händen zu überleben. Es gibt aber auch jene, die den Sympathieträger des Volkes, Frizzi am liebsten umbringen würden. Der Neid mancher Leute auf die zur Schau getragene Tierliebe anderer Menschen, zeigt wie man dazu neigen kann alles zu verdammen, zu welchem man sich selber nicht fähig fühlt. Trotzdem bezeichnen sich solche Leute gerne als Tierfreunde, die sich öffentlich für ein Tierasyl einsetzen und bei der Tierpflege behilflich sein wollen. Ich glaube, dass mancher Mensch sich extrem wichtig vorkommt, wenn er sich gegen etwa stellen kann, denn positives Denken scheint nur eine Wesensart der Schwächlinge zu sein.

Importe von Exoten, das heißt bisher nicht im beobachteten Gebiet vorkommender Arten, können gewollt oder ungewollt in unserer Kulturlandschaft auftreten, entweder durch gezieltes Aussetzen oder durch viele Möglichkeiten einer fehlerhaften menschlichen Haltung. Einer der sicher gewaltigsten Schübe von Pflanzen und Tiere aus dem Süden und Osten nach Mittel- und Westeuropa ereignete sich in der Zeit, wo die Römer bis nach Schottland vorgedrungen sind und die Ostgoten, Wikinger, sogar Mongolen zeitweise einwanderten. Sie brachten die bereits bei ihnen bekannten Nutzpflanzen und Nutztiere mit. So gelangten diese in die sogenannte Freiheit der Selbstentfaltung. Oder es geschah wie bei den Ratten auf Schiffen, die als blinde Passagiere ebenfalls neue Nischen erobern (siehe Galapagos). Dabei geschah das Auftreten in den betroffenen Gebieten zumeist unbeabsichtigt, trotzdem aber ausgelöst durch den Menschen. Geschieht alsdann dieser Ausbruch aus der Gefangenschaft bei Tieren paarweise, dann ist es absehbar, dass die Tiere sich auch schnell in der freien Natur vermehren. Insofern werden geeignete Nischen vorgefunden, wenn nicht zu schnell Fressfeinde auftreten, oder Leute mit dem krummen Finger am Abzug.

Um meine These noch solider zu untermauern, möchte ich einen kurzen Rückblick wagen in die Entwicklungsgeschichte unserer Erde, die vor geschätzten 15 Milliarden Jahren einsetze. Noch sind nicht alle Insektenarten, die meisten, so nimmt man an, biologisch erfasst. Noch sind nicht alle vegetarischen Arten, die meisten, so nimmt man ebenfalls an, ebenfalls namentlich nicht alle erfasst. Wir können also keinesfalls den aktuellen Stand unseres Wissens als vollkommen erforscht ansehen, wenn wir nicht bis in die letzten Winkel und Tiefen unseres Planeten vorgedrungen sind, um eine komplette Bestandsaufnahme zu erstellen. Ob noch immer neue Arten bei Flora und Fauna entstehen, kann auch noch nicht beurteilt werden. Träfe dies zu, dann würde das bedeuten, die Schöpfung sei keinesfalls abgeschlossen. Sie dürfte dann noch viele Varianten des Lebens hervorbringen. Die genetische Forschung wird allerdings das Leben auf dieser Erde gewaltig verändern. Einst war es das Resultat von langwierigen Kreuzungen, das unsere Nahrungsmittel ständig abwechslungs- und genussreicher machte. Die heutigen genetischen Eingriffe in die Natur der Pflanzen und der Tiere werden komischerweise aber als Manipulationen abgefertigt, obschon sie nichts anderes sind, als weitaus schneller zu dem gesuchten Resultat führende Kreuzungen. Ich kenne niemanden der verlangt, dass unsere Kartoffeln, in ihren verschiedenen spezialisierten Sorten, unbedingt in ihr Ursprungsland zurückmüssten, weil sie angeblich hier die Flora verfälschen. Es sollte die Aufgabe der Reporter sein, herauszufinden welche Lobby immer hinter solchenAbweisungen steht, denn diese Opposition hat System.

Das Leben auf unserm Planeten hat sich seit Urbeginn ständig, manchmal sogar dramatisch verändert. Wir wissen manches über die Eiszeiten, die sich bis heute auf unserm Globus ereignet haben. Diese traten sicherlich auf, weil unsere Erde keinesfalls kugelrund ist und somit sich nicht gleichmässig um die eigene Achse dreht. Wer je einem Fussball zugeschaut hat, der nicht voll aufgeblasen war, der versteht auch warum die Erde, die als „wie eine Kartoffel aussehend“ beschrieben wird, sich auch nicht gleichmässig um ihre Äquatorlinie dreht. Sie flattert also. Die Jahreszeiten verraten uns, dass es alljährliche, zyklische Schwankungen gibt, die vom Menschen unbeeinflussbar sind oder doch? Dieser Winter 2007/2008 war laut den offiziellen deutschen meteorologischen Statistiken der 6 Wärmsten seit 1902. Gibt diese Feststellung Anlass zur Behauptung, wir erlebten eine Klimakatastrophe? Solche Schwankungen sind absolut nichts Aussergewöhnliches. Könnten jedoch zum Beispiel die Milliarden Tonnen Eisenerz die von der südlichen Hemisphäre in die verarbeitende Industrie der nördlichen Hemisphäre transportiert werden, den Drehpunkt der Erdachse verlagern? Können die sich langsam stauenden Wassermassen des Jangtse-Staudamms in China ebenfalls den Drehpunkt der Erdachse vielleicht nur subtil, aber immerhin verändern. Können gewaltige Einstürze und Verschiebungen im Innern unserer Erde (bei Erdbeben erkennbar), oder Vulkanausbrüche den Drehpunkt verlagern? Ganz sicher können wir nicht festlegen, wie zukünftig die Kontinentalverschiebungen stattfinden. Die festgefrorenen Eismassen der Eiszeit haben sicherlich ungeheuren Einfluss auf die schwankenden Bewegungen der Erde genommen. Die Frage stellt sich nun, ob der Endpunkt der möglichen Schwankungen erreicht ist und somit auch die Eiszeit in sich zusammenschmilzt. Früher war der Südpol viel wärmer als heute!! Oder ob das Eis durch die Verlagerung des Drehmomentes und den sinkenden Druck auf die Kontinentalplatte ein immer schneller werdendes Schmelzen einleitete und dadurch zum Rückzug gezwungen wird. Die Erkenntnis allein, dass verschiedene Eiszeiten bereits stattgefunden haben, lässt eine oder beide Theorien zu. Sicher sind wir, dass bereits die Entfernung zur Sonne und zu den anderen Planeten, die mit der Erde um die Sonne kreisen, ebenfalls erhebliche Schwankungen in der Erdumlaufbahn bewirken. ausserdem weiss man heute genau, dass wir noch immer nicht ganz aus der letzten Eiszeit heraus sind. Dabei wird errechnet, dass ohne andere Einflüsse die Klimaerwärmung ohnehin noch um mindestens 6 Grad zunehmen wird. Ganz sicher wissen wir auch noch nicht welchen Einfluss die zwar träge, aber noch immer stattfindende Plattentektonik, auf den Drehmoment unserer Erde nehmen wird. Irgendwann können kritische Punkte überschritten werden, wodurch die Einflussnahme auf unser Klima zunimmt. Ebbe und Flut wirken bei all diesen schwankenden Kräften beständig, doch abwechselnd in ihren Auswirkungen, besonders auf die Bewegungen der Plattentektonik ein. Wenn durch verminderten Eisdruck beim Abschmelzen der Polarkappen, die Erdkruste sich heben wird, was wissenschaftlich bestätigt ist, dann werden Ebbe und Flut dementsprechend sich anpassen.

Eins haben wir bereits gelernt. Der Nordpol, überhaupt die meisten Kontinente, befanden sich nicht immer dort, wo wir sie heute situieren. Ob das durch gleitende Wanderungen der Kontinente oder durch das plötzliche Kippen der Drehachse geschehen ist, wissen wir noch nicht. Es scheint zu stimmen, dass sich der Nordpol bereits einmal da befand, wo wir heute den Äquator sehen. Der Magnetpol ist ebenfalls Materialwanderungen im Erdinneren ausgesetzt, was die Wissenschaft aber gut verfolgen und sogar vorausberechnen kann. Ob die das Wetter regulierenden Strömungen im Meer (Golfstrom – Labradorstrom) sich verändern können, wird nicht bezweifelt, denn es scheint möglich zu sein, dass das schmelzende Eis, das ja aus purem Süsswasser besteht, die Zusammensetzung des salzhaltigen Meerwassers in solch einem Ausmass beeinflussen kann, dass diese gewaltigen Meeresströmungen in Schwung bleiben. Die Möglichkeit, dass diese Meeresströmungen dereinst zum Stillstand kommen könnten, ist jedenfalls gegeben.

Von ausserhalb der Erde kommend und ein nicht zu vernachlässigender Faktor, bleibt der ständig wehende Sonnenwind.Aber auch von anderen Systemen erreichen uns Leichenteile.Zum Beispiel von Supernovae. Zuerst sind es nur jene Teilchen, die direkt von unserem Planeten aufgefangen werden. Welche Schubkraft entwickelt eigentlich dieser sich stets verändernde Sonnenwind, deren vereinzelte Partikel mit solcher Wucht auf die Erde prallen, um dabei den Erdball glatt zu durchdringen? Ob der dabei im Raum sich verteilendekosmischerStaub, sobald er an Schub verloren hat, doch irgendwie in veränderter Form, den Weg zur Erde findet, ist bereits feststellbar geworden. Rein kosmischer Staub, der nicht seinen Ursprung auf der Sonne hat, ist durch die Meteoriten und Meteoren Einschläge bekannt. Laut den letzten Erkenntnissen entlädt ein Blitz sich nur, wenn er sich auf ein in der Atmosphäre befindliches Partikel stürzen kann. Kurz erläutert, wenn es keine, irgendwie mit Energie geladene Staubpartikel in der Erdatmosphäre geben würde, könnten Blitze überhaupt nicht zünden. Von wo kam übrigens all das Material, das sichtbar bei Troja und anderen antiken Städten, um 7 Mal übereinander aufgebaut zu werden? Eine ständige Gewichtszunahme der Erde ist damit evident.

Die Sonnenaktivität wird intensiv studiert. Man stellt fest, dass sie ungewöhnlichen und damit unberechenbaren Schwankungen unterworfen ist, von denen aber auch einige zyklisch auftreten. Sie sind, zum Teil wenigstens, berechenbar geworden. Da aber diese Aktivität der Sonne chaotisch, das heißt unregelmässig abläuft, muss man damit rechnen, dass von dort aus aussergewöhnliche, wenn nicht sogar fatale Einwirkungen möglich sind, die sich auf das Leben auf unserm Planeten auswirken können. Die noch viel zu oberflächlichen Erkenntnisse über die Sonnenaktivität tragen in der aktuellen Diskussion über die Klimaerwärmung nur wenig bei, oder werden absichtlich nicht in Betracht gezogen.

Noch kennen wir die in Äonen ablaufenden, durchaus möglichen, zusammenwirkenden Schwankungen im gesamten Kosmos nicht, die den Lauf unseres Planeten beeinflussen. Eine Beziehung dieser Einflüsse auf das Leben auf der Erde kann gedacht, aber noch nicht überschaut oder sogar gemessen werden. Die Schlussfolgerung liegt bereits nach diesen Betrachtungen nahe, dass es das biologische Gleichgewicht nicht geben kann. Übrigens scheint mir die Erkenntnis Recht zu geben, dass niemals ein Big Bang stattgefunden haben kann. Wenn eine Supernova explodiert, um dann in sich zu einem schwarzen Loch zusammenzufallen und alsdann wiederum zu neuem Leben zu erwachen, dann scheint das mir ein Zeichen zu sein, dass unendliches, veränderliches Pulsieren vorherrscht.

Wenn wir alsdann eintauchen in den Mikrokosmos, dann sind wir nochmals unbeeinflussbaren, jedenfalls nicht auf Wunsch veränderbaren Kräften ausgesetzt, die potenziell überhaupt noch nicht erkannt sind. Viren, Superviren, Prionen, Bakterien, Bazillen um nur einige Bezeichnungen zu nennen, sind Elemente in unserer Umwelt, die sich ständig verändern und deshalb auch ständige Aufmerksamkeit verlangen, weil der Mensch sich gegen die von ihnen ausgehenden Gefahren schützen will. Da sieht der Mensch sich bereits als möglichen Regulator im Mittelpunkt des Geschehens. Doch erfolgreich regulierende Möglichkeiten schrumpfen, wenn man die anfällige Tier- und Pflanzenwelt beleuchtet. Vogelgrippe, Rinderpest, Blauzungenkrankheit, Schweinepest, Malaria, Typhus, Pest und Cholera, sowie viele andere Krankheiten können eingedämmt werden. Sie lassen sich aber nicht endgültig beherrschen, denn auch sie sind einer ständig fortschreitenden Entwicklung ausgesetzt. Auch deren Evolutionsmöglichkeiten sind unbegrenzt. Manche meinen sogar, dass diese Mikroben aus dem Weltall zu uns kommen. Dieser Vorgang bezeichnet man als Panspermie. Befruchtung aus dem Weltall! Wie man dabei noch von Gleichgewicht reden könnte, ist mir unverständlich.

Diese ständig in allmögliche Richtungen sich verändernde Evolution hatte vor Millionen Jahren einen Höhepunkt erreicht, der an einem Punkt für die meisten Menschen verständlich, begreifbar geworden ist. Das Verschwinden der Dinosaurier, die bereits Millionen von Jahren die Erde bevölkert hatten, wurde nicht von Jägern, nicht von Autos und Industrie produzierten Schadstoffen ausgelöst. Trotzdem fand diese heute vielleicht allzu verständliche Veränderung statt, wenn man der Theorie eines Meteoriten Einschlages im Golf von Mexiko glaubt, oder der Theorie einer durch gigantische Plattentektonik weltweit ausgelösten und flächendeckenden Vulkanausbrüchen, gefolgt von gewaltigen Überschwemmungen. wie viele und welche, weitaus subtilere Umweltkatastrophen in der Evolutionsfrühzeit, bis zum Erscheinen des Menschen noch stattgefunden haben, braucht durch die Kenntnis des einen grossen und auch möglichen Ereignisses nicht weiter erläutert zu werden. Sie sind verständlich geworden.

Ich glaube jetzt bereits eine Voraussetzung geschaffen zu haben, um meine Vorstellung näher beleuchten zu können. Anhand meiner Argumente bin ich vollends überzeugt, dass wirklich alles in Fluss ist.

Seit allen eiszeitlichen Veränderungen, die unsere Erde bisher zu bewältigen hatte, weiss die Wissenschaft, wie besonders nach der letzten Eiszeit, die vor etwa 10.000 Jahren ihren Höhepunkt hatte, die Vegetationsgrenze sich beständig wieder zurück nach Norden verlagerte. Unter dem ewigen Eis der Polarkappen schlummern gewichtige Zeugen von unvorstellbaren Veränderungsmöglichkeiten auf unserer Erde. Dort hat es, vielleicht nicht nur einmal schon, kein Eis gegeben. Siehe Pflanzenüberreste in den Kohlenlagern auf Spitzbergen. Die jetzt systematisch anlaufenden Erkundungen des Meeresbodens in grossen Tiefen werden neue Erkenntnisse liefern.

Die zum Diskussions-Dauerbrenner gewordene angebliche Klimakatastrophe ist damit eigentlich nur die Auslaufzeit, das Ende einer vor Kurzem stattgefundenen Klima-Veränderung. Ein aktueller Stand also der laufenden ökologischen Veränderung unseres Lebensraumes, den man keinesfalls unter „Biologisches Gleichgewicht“ einreihen kann. Damit diese Eiszeit zu Ende gehen kann, deren Entstehungsursache man eigentlich noch immer nicht richtig verstanden hat, muss sich die Erde erwärmen. Nur dadurch kann das Eis abschmelzen. Ob nun die Sonnentätigkeit sich zyklisch verändert hat und somit das Ende der Eiszeit einläutete, ist nicht sicher. Sicher aber ist die Feststellung, dass sich das Klima seit 10.000 Jahren zwar schwankend jedoch ständig erwärmt hat. Die Eisberge die einst über Mitteleuropa bis hinein in die Schweiz vorherrschten, haben sich zurückgezogen, sind abgeschmolzen, schmelzen immer noch ab und dieser geophysikalische Vorgang hat sich im Laufe der Erdgeschichte, bisher mehrere Mal wiederholt. Sind wir zu diesem Zeitpunkt schon an der Wende, hinein in eine neue Eiszeit? Das wage ich nicht zu beurteilen, denn es gibt Forscher, die das Gegenteil behaupten. Es scheint zu stimmen dass durch das Verschwinden der ehemaligen Eisbarriere bei Gibraltar, das bis dahin trocken gelegene Mittelmeerbecken sich plötzlich verfüllen konnte. Dieses Ereignis scheint sogar auf den gefundenen Tontafeln in Mesopotamien belegt zu sein, durch die Detailangaben über die Sintflut.

ist uns auch bewusst, dass erst nach der letzten Eiszeit die Menschheit in den etwa letzten 150 000 Jahren seit ihrem Erscheinen auf dem Planeten, bis nahe an 7 Milliarden Einheiten heranwachsen konnte. Große voreiszeitliche Gräberfunde sind mir nicht bekannt. Das allein wäre aber sicher noch kein Grund zur Beunruhigung, auch wenn wir die bereits weitaus höhere Zahl an Tieren mit einbeziehen. Die Methangasausscheidungen, allein dieser Tier- und Menschenwelt, sind sicher beachtlich, aber wahrscheinlich noch nicht vergleichbar mit den normalen Gasaustritten aus dem Erdinneren. Die sprudelnden Methangaslager, zuerst beobachtet, an den Küstenschelfsaller Kontinente und jetzt auch in den Tiefen des Meeres, sind enorm. Sie befinden sich in einem vereisten Zustand und unter Druck eingefangen, doch könnten diese durch Hangrutsche an den Steilküsten oder Erdbeben und Vulkanausbrüche, sogar von Tsunamis freigesetzt werden. Das Blubbern auf dem Meeresgrund wird jetzt erst erforscht. Es rührt vom ständigen Gasaustritt her. Im Wasser lösen sie Gasblasen aus und werden sichtbar. Über Land aber kann man sie höchstens riechen oder mit einem geeigneten Gas-Detektor feststellen. Ob diese Gase aus dem Erdinneren stammen oder knapp unter dem Meeresgrund schlummern, um sich gelegentlich aufzulösen, wird jetzt erforscht. Methangasbrocken stellen eine bisher unterschätzte Gefahr dar. grossflächiges Austreten von Methangasen im Meer hat es, wie heute erst verstanden, bereits gegeben, als die rätselhaften Ereignisse sich im Bermudadreieck abspielten. Diese vom Meeresboden aufsteigenden Methangase haben die Fähigkeit, die Tragkraft des Wassers und der Luft aufzuheben, was den Absturz von Flugzeugen und das Sinken von Schiffen zur Folge hat. Die Bermudakatastrophe ist heute geklärt, doch wieviele Methangasausbrüche haben sich weltweit noch ereignet, die nicht als solche registriert worden sind. Ähnliche Ereignisse, nämlich plötzliches Verschwinden von Schiffen oder Flugzeugen sind bisher nicht als Folgen von Methanausbrüchen bekannt. Radongas tritt überall aus dem Erdinneren aus und in grösseren Mengen dort, wo die Plattentektonik sich durch heißt Quellen bemerkbar macht, wie zum Beispiel in den Bädern des Schwarzwaldes und im Wallis in der Schweiz. Früher warb man mit diesem radioaktiven Radongas, das sich vorteilhaft auf die Gesundheit auswirken soll. Heute ist man vorsichtiger geworden und erwähnt in keinem Werbeprospekt mehr, dass radioaktives Gas mit dem heissen Wasser in den Bädern austritt.

all diesen, sagen wir mal natürlichen Abgasen, auf unserm Planeten, haben sich alsdann die vom Menschen produzierten Ausscheidungsgase hinzugesellt. Abgase von Autos, Motoren, Flugzeugen, Kühl- und anderen Industrieanlagen. Da hat ein Japaner ausgerechnet, dass der Mensch, der vor dem Mittagsspaziergang noch ein saftiges Steak verzehrt hat, mit diesem Bedürfnis eine ganze Kette von CO2 Produktionen ausgelöst hat. Insgesamt gesehen würden diese in der Bilanz alle Versäumnisse übertreffen, hervorgerufen durch das Zusammenspiel des zur gleichen Zeit stattfindenden, deszu Hause nicht ausgeschalteten PC,des Fernsehensund sämtlicher Lichter.Dabei auch noch alle Fenster weit offen hätten stehen lassen. Diesen Abgasen schreibt man jetzt den sogenannten Treibgaseffekt zu. Sie machen aber in der Gesamtbilanz eine so verschwindend kleine Menge aus, die man leicht versteht, wenn man jenem Wissenschaftler Glauben schenkt, der die Behauptung aufgestellt hat, dass allein sämtliche Ameisen der Welt durch ihre Ausscheidungen mehr Abgase produzieren, als alle vom Menschen gebaute Maschinen zusammen.

Jetzt kennen wir nahezu alle wichtigsten Faktoren, die sich auf die Ausbreitung von pflanzlichen und tierischen Lebewesen auswirken. Nur haben wir die Komplexität der lebensnotwendigen Nischen nicht vollständig verstanden. Vor Kurzem hat man festgestellt, dass sich Hochgebirgspflanzen immer höher hinauf ins Gebirge ausbreiten. Andere verbrennen durch angeblich intensiveres UV-Licht, das von der Sonne kommt. Da oben findet jedenfalls eine Selektion statt. Das gehört zur Evolution. Man spricht von etwa 400 Meter Höhenunterschied zwischen dem ehemaligen durchschnittlichen Vorkommen und der neu eroberten Höhe im Gebirge. Dass dies eine Folge der klimatischen Erwärmung sein kann, bleibt noch umstritten. Man kann sich aber gut vorstellen, dass längere Beobachtungen, die man vor Hunderten von Jahren hätte tun können, diese Pflanzen vorher noch in geringerer Höhe wachsen mussten, bevor die Bergspitzen eisfrei wurden und neue Wachstumsmöglichkeiten boten. Es fällt daher aber niemandem ein, jetzt hochalpin tätig zu werden und die Zuwanderer in höheren Regionen als schädliche Invasoren zu behandeln.

Man weiss, dass die nördliche Grenze vieler aus dem Süden eingewanderter Bäume nicht mehr dieselbe ist wie vor 100 Jahren. Fichten und Tannen wandern ebenfalls immer mehr nach Norden. Auch Kastanienwälder haben besonders über das Tessin, die Alpen längst überquert, haben sich den milderen Wintern angepasst und werden in vielen Teilen des mittleren Europas ansässig. Ich will hier nur noch eine der bekanntesten Erscheinungen erwähnen. Die moderne Gärtnerei hat die uns umgebende Pflanzenvielfalt und damit überhaupt die Biodiversität, besonders in den bewohnten Gebieten, beachtlich erhöht. Private Gartenanlagen tragen unermesslich dazu bei, dass viele kleine Biotope wie Stützpunkte sich auswirken, zwischen den grösseren natürlichen Arealen, wie Wäldern, Heckenlandschaften, Feldern und Wasserflächen. Unsere Gärten, Park- und Grünanlagen sind zu künstlichen Nischen für viele bedrohte Tiere und Pflanzengeworden.

Genau wie die Klimazonen, von Süd nach Nord gesehen, immer mehr nach Norden verlagert werden, so geschieht dies jetzt auch in den sich verändernden klimatischen Zonen, die vom Meeresklima über das Festlandklima bis weit hineinreichen, in das sich ostwärts ausdehnende Eroberungsgebiet Europas. Die Wanderungen sind also beständig im Fluss. Zugvögel fliegen manchmal nicht mehr so weit nach Süden und passen sich den klimatischen Bedingungen in milderen nördlichen Gegenden an. Auch die Verhaltensweisen von ehedem als wild bezeichneten Tieren evoluieren in so erstaunlichem Masse, dass die Bestandsaufnahmen fast nicht mehr kontrollierbar, nicht mehr überschaubar geworden sind. Wildschweine, Dachse und Füchse in den Städten, Wölfe und Marder dringen ebenfalls in Wohngebiete ein. Damwild vermehrt sich dort, wo die Jagd verboten ist, in der Nähe von Siedlungen. Diese Tiere haben festgestellt, dass in den Wohngebieten eine aussergewöhnliche Schonung stattfindet. Ich habe in englischen Gärten erlebt, dass Hochwild, wie Rehe und Hirsche in Privatgärten eindringen, um dort speziell Rosen zu äsen.

Ist es nicht beachtenswert, wenn festgestellt wird, wieviele Nachtigallpaare zurzeit sich in Berlin wohlfühlen. Man hat über 1000 Brutpaare gezählt. Das scheint aussergewöhnlich zu sein. Dabei war die Nachtigall bis dato ein recht scheuer Vogel, der selten und wenn schon dann nur hörbar, bis an menschliche Siedlungen herankam. Eine hochinteressante Erkenntnis nährt meine Überzeugung, dass alle Lebewesen in der Natur mit ähnlicher, allerdings artspezifischen Intelligenz, ausgerüstet sind, wie wir Menschen. Wie sonst Lieler sich erklären, dass verschiedene Bienenarten ihren Erzfeinden, den Hornissen, zu Leibe rücken, mit differenzierten, aber höchst perfektionierten Techniken. Sobald Hornissen in den Bienenstand eingedrungen sind, bilden die Bienen einen dichten Ballen rundum dem Fressfeind, der alsdann durch die ihn umgebende und sich schnell erwärmende Luft erstickt. Eine andere Methode ist noch viel intelligenter. Da die Hornisse über Poren in ihrem Panzer atmet, kitten die intelligenten Bienen diese Atemporen zu, mit Wachs, wodurch die in den Bienenkorb eingedrungene Hornisse unweigerlich erstickt. Diese Bienen müssen biologische Kenntnisse entwickelt haben, um zu wissen, wozu die Poren im Panzer der Hornisse dienen und dass ein kausaler Zusammenhang besteht mit dem Tod der Hornisse, wenn diese Poren mit Wachs versiegelt werden. Rezente Experimente mit Schimpansenkindern haben ergeben, dass deren Kurzzeitgedächtnis demjenigen eines Menschenkindes gleichen Alters weit überlegen ist. Dass diese Fähigkeiten beim erwachsenen Menschen wahrscheinlich zu entarten beginnen, indem sie nachlassen, wird die Forscher sicher beschäftigen.

Die oben aufgeführte Erklärung des biologischen Gleichgewichtes sowie die ihr zugeschriebene Bedeutung ist wirklich absurd, denn es ist ein Zustand, wie sich der primitive Mensch ihn vorstellt, was aber mit der Realität keinesfalls in Einklang zu bringen ist. Ein vermutlich gesunder Mensch befindet sich ebenfalls in einem relativen Gleichgewicht, solange er nicht nach äußerst hin krank erscheint. Die Natur ist aber nicht mit einem Schachspiel zu vergleichen, auf dessen Brett die Züge mathematisch berechnet werden können. Das so genannte biozönotische Gleichgewicht ist ein Hirngespinst, das permanent den winzigsten Schwankungen in den verschiedenen Lebensräumen unterworfen ist und zumeist schleichend darauf reagiert. Die Wissenschaft beschreibt erklärbare Fakten, doch wie sich ständig verändernde Momentzustände in der Natur auswirken, kann bisher noch keiner zuverlässig sagen. Nachdem das einstige Schreckgespenst, der saure Regen, nicht mehr auf der Tagesordnung steht und besonders die Wälder noch immer arg bedroht sind, weiss noch niemand welches die direkten Folgen sind. Eine wirklich zuverlässige Erklärung, für das jetzt auf einmal wieder unerklärlich gewordene Phänomen Baumsterben, muss noch gefunden werden.

Man weiss heute, dass der saure Regen durch übermässigen Staub und Abgase in der Atmosphäre entstanden ist. Heute wissen wir, dass der Staub jedoch in unserer Atmosphäre überraschend stark abgenommen hat. Ich denke dabei an den lange vergessenen, undurchdringlichen Nebel in London, hervorgerufen durch die Millionen Kamine, in welchen Abgase der Kohleverbrennung in die Umwelt ausgeschüttet wurden. In den industriellen Anlagen setzen sich Filteranlagen der Abluft immer stärker durch. Die schnell einsetzende, sehr stark reduzierte Staubentwicklung in der Atmosphäre hat unweigerlich dazu geführt, dass die Sonnenstrahlung weitaus ungehinderter, bis zum Erdboden vordringen kann. Die Folgen sind ersichtlich und messbar geworden. Nur wird nicht darüber gesprochen. Hätte man bereits vor 300 Jahren etwas gegen die Staubpartikel in der Atmosphäre unternommen, wäre sicherlich bereits vor 300 Jahren eine schnellere Erhöhung der Durchschnitt Temperatur erkennbar geworden. Man sollte jedoch eine Lehre daraus ziehen, dass dieser Eingriff, die massive Verringerung von Staubstoffen in unserer Luft, einen reellen Impact, nicht nur auf die Witterungsbedingungen hatte, sondern auch auf das Wohlbefinden der Menschen. Wen kümmern die durch erhöhten CO2-Gehalt in Luft sicherlich bereits von der Natur eingeleiteten Anpassungen? Nur ein Uhrmacher versteht mit welcher Präzision man den Pendel einer Uhr einstellen muss, um nach Wunsch die Zeitangabe zu regulieren. „Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben, und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben.“

Ich habe das Bedürfnis noch etwa tiefer in diese extrem komplexe Materie einzudringen,

In Nordamerika sind die Lebensbedingungen für Fauna und Flora komplett anders als in Europa, deshalb finden wir dort eine auch weitaus grössere Artenzahl an Tieren und Pflanzen. Und die Erklärung ist einfach. Die geologische Gebirgsformation ist dort anders verlaufen als in Europa. In Europa stellen die von Ost nach West verlaufenden Gebirge eine natürliche Barriere dar für den Eroberungsfeldzug, der südländischen Pflanzen- und Tierwelt. Das Godwana-Land, die Große Kontinentalplatte mit Afrika auf dem Buckel, hat sich vor Milliarden Jahren von Südamerika gelöst und ist ostwärts gewandert. Wie das Zusammenfalten eines Leinentuches knickten unter diesem ungeheuren Druck die Gebiete im Süden Europas zusammen. Es entstanden die Pyrenäen, die Alpen, die Karpaten. Diese Landmasse, die sich zu einer nahezu 5000 Meter hohen Kältebarriere aufstülpte, wird sicherlich, wenn die klimatische Entwicklung weiterhin so voranschreitet, wohl einst überwunden werden und weitaus mehr Pflanzen aus den Mittelmeerländern werden neue Nischen im Norden erobern. Die offene Erdspalte, aus welcher immer wieder Magma austritt, die sich vom Nordpol bis zum Südpol, im Atlantik erstreckt, weitet sich andauernd aus. Die sich daraus ergebende Entwicklung bei Fauna und Flora ist nicht aufzuhalten und es werden ihr wahrscheinlich noch viele Sanchos auf ihrer Rosinante vergeblich zu Leibe rücken. Wer gibt ihnen das Recht diese fortschreitende Entwicklung beeinflussen zu wollen?

Amerika ist die Gebirgsfaltung ganz anders verlaufen als in Europa. Sie hat Täler und Hochebenen entstehen lassen, die von Süden nach Norden reichen. Über diesen schrankenlosen, vereinfachten Zugangsweg eroberten viel schneller und viel mehr Pflanzenarten nach der Eiszeit, den Norden, bis weit nach Kanada hinein. Das Verhältnis wird sich wahrscheinlich rapide ändern, wenn man in naher Zukunft die Artenvielfalt und deren Verbreiterungsdichte mit derjenigen in Europa vergleicht. Die bisherigen Kältebarrieren der Gebirgsketten Europas, die Pyrenäen, die Alpen bis hin zu den Karpaten werden eines Tages kein unüberwindliches Problem mehr für einen ungeheuren Schwall an neuen Einwanderern darstellen. Fauna und Flora werden in Zukunft das Wildleben, die Bioszene, in Europa gewaltig verändern. Mein Kollege wird ganz sicher seine Palmen nicht mehr über den Winter einpacken müssen. Dann wird man sich unter Palmen am Bodensee oder sogar am Titisee oder am Niederrhein sonnen können.

alpine Pflanzen haben den höchsten erreichbaren Punkt „ihres“ idealsten Standortes erreicht und schon wird vorausgesagt, dass diese Pflanzen keine Ausweichmöglichkeiten mehr haben und somit aussterben werden. Keine Anpassungsmöglichkeiten mehr haben, bedeutet dem Aussterben ausgesetzt zu sein. Dabei nennt die Universität von Padua Namen der Pflanzen um, welche man sich Sorge macht: Gentiana bavarica und Hieracium intybaceum. Nur die negativen Betrachtungen werden breit gestreut, dabei weiss man genau, dass sich die einst als selten eingestuften Hochgebirgspflanzen kräftig vermehren und sicher bald nicht mehr als selten zu betrachten sind.

Der Samen dieser Pflanzen ist zwar gespeichert an der Universität in Padua und auch bei der Samenbank „Millennium Seed Bank Wakehurst Place“ Diesen Satellitengarten der Botanischen Gartens von Kew haben wir anlässlich verschiedener Studienreisen mit unsern Mitgliedern der „AAT – Garten- und Teichfreunde Luxemburgs“ besucht. Dabei fielen mir die Organisation, sowie auch die Führung zu. Leider war damals erst diese grosse Samenbank im Gespräch, deshalb konnten wir uns nur ein Bild machen von der unvorstellbaren Wichtigkeit einer solchen Samenbank. Die Samenbank für Getreidearten auf Spitzbergen geht in dieselbe Richtung.

Hier stellt sich eine weitere kruziale Frage. Reproduktion ex situ, das heißt vielleicht auf einem höheren Berg? Geht dabei in bestimmten Fällen die Endemie verloren? Als endemisch werden Pflanzen und Tiere bezeichnet, die nur an einem bestimmten Standort vorkommen, wie zum Beispiel auf der Insel Teneriffa.

Auch in unseren Gärten veränderte sich die Blütezeit. Rosen blühten in diesem Jahr aussergewöhnlich früh und lange, obschon die Blätter nicht so recht mitmachen wollten. Die Blühdauer hat sich überhaupt in den vergangenen 5 Jahren um Wochen verlängert. (Quelle: The Garden)

Es ist meines Erachtens keinesfalls völlig abwegig dieser scheinbar unaufhaltbaren Entwicklung entgegen wirken zu wollen, indem man nach menschlichem Ermessen ordnend eingreifen will.

Auf diesem Diskussionsfeld gibt es also zwei Begriffe, mit denen ich mich noch etwas beschäftigen möchte. In situ und ex situ. Wer sich mit der bedrohten Tier- oder Pflanzenwelt abgibt, kommt ganz sicher auch auf den Gedanken, bedrohte Lebewesen einfach unter Schutz zu stellen, was sich ganz besonders die Naturschutzgesellschaften vorgenommen haben. Wer Tiere oder Pflanzen in einer ganz bestimmten Zone schützen will, sogar zur schnelleren Vermehrung mit Hand anlegen will, der kann dies auf besagtem Fundort tun, dann geschieht die Vermehrung in situ. Geschieht die Vermehrung zum Beispiel von seltenen Tieren in einem Zoo, dann geschieht dies ex situ. Ex situ Reproduktion wird in botanischen Gärten, in Privatgärten oder sogar in spezialisierten Zuchtanstalten betrieben. In situ dagegen ist schwieriger zu bewerkstelligen bei Tieren oder Pflanzen, die sich nur in einem ganz bestimmten Milieu reproduzieren lassen.

Wie bei all den Fragestellungen, die sich beim Naturschutz aufdrängen, gibt es für beide Lösungsansichten Protagonisten und Antagonisten. Ich zähle mich keinesfalls zu den Antagonisten, wenn es um Reproduktion ex situ geht. Ein vortreffliches Beispiel kann ich aus meinem Wirkungsfeld als Naturschützer geben,

Als ich vor etwa 3o Jahren zufällig in Erfahrung gebracht habe, dass von dem Königsfarn Osmunda regalis nur noch ein Stock im Luxemburger Land bekannt sei, da habe ich mich gefragt ob es in diesem Fall doch nicht sinnvoller wäre dem bedrohten Farn bei seiner Reproduktion nachzuhelfen. Gesagt getan. In der englischen Pteridological Society, mit Sitz im Britischen Museum, dessen Mitglied ich seit langer Zeit bin, bestellte ich Sporen von allen in Luxemburg bekannten Farnarten. Kollegen in der Naturschutzgesellschaft AAT - Garten- und Teichfreunde Luxemburgs starteten mit mir die Nachzucht dieser Farne aus besagtem Sporenmaterial. Der Erfolg war verblüffend. Auf Anhieb gelang es uns unwahrscheinlich viele Farne, von nahezu allen in Luxemburg vorkommenden Arten, hochzuziehen und an die Mitglieder zu verteilen. In unserem Heckefräsch wurde darüber berichtet und es meldeten sich Leute die ebenfalls sich bei der nächsten Nachzuchtaktion ex situ beteiligen wollten. Die Gärtnerschaft wurde auf diese Laküne in den Hausgärten aufmerksam und bald rollte parallel neben der Produktion von allmöglichen Wasserpflanzen, in ganz Europa die Reproduktion auch von Farnen an. Heute kann ich mit Sicherheit sagen, dass durch unsere spezifische Aktion in Luxemburg, nicht nur Osmunda regalis, sondern auch Thelepteris palustris, der Sumpffarn, wieder eine Große Verbreitung fand. Das war natürlich eine wunderbare Voraussetzung, weil durch die so über das Land verbreiteten Mutterpflanzen Sporen über Wind und Vögel schnellstens verbreiten konnten. Ich würde heute gerne die Bestandsaufnahme kennenlernen, allein von diesen Pflanzen, die durch unsere ex situ Reproduktion vermehrt worden sind. Natürlich hat sich da ein Häuflein Puristen gefunden, denen dieser Erfolg nicht genehm war. Sie drängten die Forstverwaltung, Massnahmen gegen unsere Gesellschaft zu ergreifen. (Siehe diesbezügliche Korrespondenz in der Chronologie der AAT-Vereinigung).

Das Gleiche versuchten wir mit dem kleinen Fisch Bitterling Rhodeus sericeus amarus, den wir ohne Probleme in Aquarien nachgezogen und mit besonderer Erlaubnis auch in Baggerweihern und Gartenteichen ausgesetzt haben. Leider sind unsere Naturgewässer, gerade da wo sich der Bitterling am besten selber reproduzieren könnte, unverständlicherweise mit Raubfischen besetzt worden, sodass unserem Vorhaben dabei unüberwindlich scheinende Barrieren vorgeschoben sind. Sogar die Forstverwaltung, in gemeinsamer Arbeit mit der Fischereiwirtschaft, (die mit Sportfischern gemeinsame Sache machen) haben im Stausee in Esch an der Sauer, tausende Bitterlinge ausgesetzt, die in ein paar Tage allesamt als Futter von den dort ebenfalls ausgesetzten Raubfischen, wie Barsch, Forelle und Zander ins Jenseits befördert wurden. Ganz krass kann man hier die beiden Methoden gegeneinander ausspielen. Die mühselig in speziellen Fischteichen, also ex situ herangezüchteten Bitterlingen – sie reproduzieren sich in lebenden Muscheln -- wurden, nachdem sie in situ zur weiteren Reproduktion gebracht waren, einfach durch die dort vorherrschenden unangemessenen Zustände eliminiert.

Ähnliche verschiedenartig gedeutete Zustände gibt es bei den Ornithologen. In einer vor Kurzem gesehenen Sendung erläuterte ein Vogelschutzvertreter, dass in England man aussergewöhnlichen Erfolg erzielt habe durch ganzjährige Vogelfütterung. Er bezeichnete andere Vogelschützer, die diese Ganzjahresfütterung ablehnten als Idioten. In der gleichen Sendung konnte man sofort die Gegenargumente hören. „Wenn dieser Mann uns als Idioten darstellen will, dann ist er selber ein Idiot.“ Protagonisten und Antagonisten halten sich das Gleichgewicht.

derselben Sendung wurde ebenfalls darüber gesprochen, dass der Spatz immer seltener wird. Das kann ich aus meiner Sicht keinesfalls bestätigen, weil die Zahl der Spatzen, die an meinem Futterstand zu Gast sind, hat erstaunlicherweise zu genommen.

Die sehr hart und kontrovers geführte Diskussion, ob man im Winter, oder sogar das ganze Jahr über die Vögel füttern solle, kann weder als richtig noch als falsch bewiesen werden. Das berühmte Gleichgewicht stand unterschwellig zur Diskussion. Fakt ist die Erfahrung einer ganzjährigen Fütterung, besonders praktiziert in England, die einen angeblich ungeahnten Erfolg zu verzeichnen hat, auf die Diversität und mengenmässige Zunahme der Brutpaare. Damit stehen dem Menschen weitaus mehr biologische, lies natürliche Waffen, gegen Schadinsekten in unsern Wäldern zu Verfügung, wodurch Insektizide mit unbekannten Nebenwirkungen reduziert werden können. Auf den ersten Blick scheint die kalkulierbare Bilanz zugunsten einer Jahresfütterung aufzugehen.

Ich stimme, diesen Beispielen zufolge, prinzipiell mit den Protagonisten der ex situ Protektion und Reproduktion völlig überein. Ich bewundere die Arbeiten in den botanischen Gärten sowie in den zoologischen Anlagen, die sich immer mehr der Verantwortung bewusst werden, dass ihre Arbeit eine absolute Notwendigkeit geworden ist. Es gibt allerdings die kurzsichtigen Politiker, die Botanische Gärten, sowie zoologische Parks das nötige Geld fürs Überleben streichen. Das scheint mir jedoch skandalös zu sein.

möchte ich noch den Perfektionisten, die mit allerlei Argumenten gegen die ex situ Reproduktion ins Feld ziehen, ins Tagebuch schreiben. Ich bin einverstanden, dass alle Lebewesen Unikate sind, die inmitten ähnlicher oder verwandter Sippen heranwachsen. Man könnte es als abwegig bezeichnen, wenn sich jetzt Pflanzen aus anderen Beständen hinzugesellen würden, wobei wahrscheinlich die angebliche Reinheit eines Bestandes gestört wäre. Wer aus dieser Überlegung heraus seinen Naturschutz betreiben will, kommt wahrscheinlich nicht über die reine Beobachtungsphase hinaus und bleibt erfolglos in puncto Reproduktion. Das Einzige, was er in so einem Fall erreichen wird, ist die Eintragung in seinem Heft festzuhalten, dass das letzte Exemplar ausgestorben sei. Er hat durch seine Gesinnung, die eine Rettungsmöglichkeit abgewiesen hat, sich in unverantwortlicher Weise an dem Aussterben mitschuldig gemacht hat.

Mein Süsswasser Aquarium betreibe ich bereits über 40 Jahre. Es enthält mehr als 500 Liter Wasser von der Trinkwasserleitung. Insgesamt wiegt das Aquarium, mitsamt Steinaufbauten und Sandboden, das selbst verklebte Glas inbegriffen, nahezu 1000 kg. Diesem Gewicht wurde bereits beim Bau des Hauses Rechnung getragen, durch einen solide armierten Betonunterzug im Keller. Es wird beleuchtet mit einigen speziellen, mit Schaltuhr betriebenen Leuchtstoffröhren, die einem auserwählten Farbspektrum entsprechen. Eine Wasserumwälzpumpe mit Filtertechnik sorgt für eine ständige Durchmischung des Wassers. Dichte Bepflanzung produziert genügend Sauerstoff. Selektionierte Steine, Sand und Moorkienholz runden die naturnahe Gestaltung ab. Eine automatische Fütterung mit einer den Fischarten entsprechenden Mischung sorgt für Trockennahrung, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass Lebendfutter aus der Natur manchmal katastrophale Folgen haben kann. Besonders können eingeschleppte Milben die Fische todbringend befallen. Da gibt es aber noch einen wichtigen Punkt. Um das Aquarium ziemlich frei von allmöglichen Algenarten zu halten, wurde der Fischbesatz dementsprechend ausgewählt. Die Tiere sollen Algen fressen, brauchen dabei jedoch eine von der Bepflanzung ausgehenden Unterstützung, die alle Abfallprodukte schnell verarbeitet, denn mehr als 5 Dutzend Fische sind beständig hungrig und geben eine Menge Düngerwerte ans Wasser ab. Einen Teil der natürlichen Düngung verbrauchen die Pflanzen. Auch ist es sehr nützlich, wenn man den pH-Wert etwas unter 7 anpeilt, was ebenfalls den Algen das Auftreten erschwert. Dabei kommen wir nun zu dem kritischsten Punkt. Um den pH-Wert beständig unter 7 zu halten, insofern das Aquarienwasser nicht von selber stabil ist und immer wieder über 7 hinaus schwappt, kann man versuchen das erstrebte ideale, „biologische Gleichgewicht“ in die Praxis umzusetzen, erfordert aber viel Einfühlungsvermögen. Das geschieht mithilfe einer immer wieder neu zu eichenden Elektrode, die beständig im Wasser hängt und dauernd den pH-Wert zwischen 4 und 7 reguliert. Diese Elektrode schaltet die Zufuhr von CO2-Gas, das eine üppigere Bepflanzung bewirkt und den pH-Wert senken kann. Der Spielraum rundum den idealen Zustand des Biotops ist gering. Der erstrebenswerte Mittelwert kommt einem gedachten biologischen Gleichgewicht sehr nahe.

sich über 4o Jahre mit der Feinregulierung seines Aquariums beschäftigt hat, dessen Lebensbedingungen nach idealen Vorstellungen zu steuern, der weiss, dass der angestrebte Idealzustand ständigen Schwankungen ausgesetzt ist. Das kann man ganz gut an der pH-Messung feststellen, die kaum einige Sekunden lang auf demselben Messwert verharrt, weil der Sonde immer wieder neue Wassermischungen, durch die erzeugte Strömung zugeführt werden. Dies bedeutet, dass allein schon die Chemie des Wassers in einem Aquarium nicht konstant auf demselben Wert zu halten ist. In die Natur projiziert, erlebten wir an allen stehenden und fliessenden Gewässern, die wir mit wissenschaftlichen Mitteln untersuchten (AAT – Garten- und Teichfreunde), beständig sich verändernde Werte.

Im Aquarium gibt es, diesen Beobachtungen zufolge, keine statische Situation. Die freie Natur kann nahezu überhaupt nicht so hautnah in ihren beständig stattfindenden Veränderungen verfolgt werden, als in einem Aquarium. Dieses verrät aber im Detail, dass ein sogenanntes biologisches Gleichgewicht über eine längere Zeitdauer eine Illusion ist. Erinnern wir uns an den vollbesetzten Zug, der rein äusserlich, ohne die geringste sichtbare Veränderung von einem Bahnhof zum andern fährt. Dabei vergessen wir schon viel zu schnell, dass allein die zeitraubende Fahrt bereits eine Veränderung darstellt. Wer kennt nicht die vielen kleinen und Große Ereignisse, welche sich in einem fahrenden Zug abspielen. Beispiele gefällig. Der Schaffner entdeckt einen blinden Passagier. Es gibt eine heftige Diskussion. Ein Greis spekuliert auf den Platz, auf welchem ein junges Mädchen sitzt. Im Nichtraucherabteilbeginnen einige Jugendliche zu qualmen. Jemand hat einen Hund auf die Pfoten getreten, der heult und heißt den Nachbarn in die Wade. 2 junge Mädchen drängen sich durch den besetzten Hauptgang, um ihre Freundinnen zu finden. In einer stillen Ecke nährt eine junge Mutter heimlich ihr plärrendes Kind. Im dichtesten Gedränge greift einer seinem Nachbarn heimlich in die Tasche und klaut dessen Handy und sein Portemonnaie. Jugendliche sind im Begriff eine Wette abzuschliessen, wer sich denn traut die Notbremse zu ziehen. Und dann die Randerscheinungen auf der Strecke, an der Bahnschranke, im Stellwerk. Der technische Zustand, der Lokomotive, der Schienen, der Oberleitung, alles Faktoren die zu einem guten oder miserablen Funktionieren beitragen können. Eine oberflächliche Betrachtungsweise kann nur zu einer falschen Gesamteinschätzung führen. Ein zu schliessende Schlussfolgerung zeigt an, dass sich all die kleinen Ereignisse, insofern sie sich in einem kontrollierbaren, überschaubaren Bereich in erträglichem Masse abspielen. Bricht aber eines der Ereignisse aus dem Gewohnten aus, was potenziell immer möglich ist, dann schlägt die scheinbare Ordnung in Unordnung um. Soweit könnte ich noch mit der Analyse eines ökologischen Gleichgewichtes einverstanden sind.

glaube zu wissen, dass jeder Leser genau versteht, was sich im und rundum den voll besetzten Zug noch alles abspielen kann. Oberflächlich betrachtet scheint der vorbeifahrende Zug sich in einem biologischen Gleichgewicht zu befinden. Nur ein erfahrener Zugführer und der Schaffner wissen Einiges mehr über die Fracht, deren Transport sie übernommen haben.

rhei. Alles ist in beständiger Bewegung, im ständigen Fluss.

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