Meconopsis

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Ein Wort zur Beschneidung aller männlichen Geburten

Die Symphonie kann beginnen

Ein Wort zur Beschneidung aller männlichen Geburten.

Spätestens hier fällt mir noch etwas ein, was mich in meinem späteren Leben sehr beschäftigt hat. Als Bube lernten wir schnell, was Onanieren war, doch hatten wir da eher minder wissenschaftliche Bezeichnungen dafür. Was mich später beschäftigte, das war die Beschneidung, durch welche während des Krieges die Juden schneller identifiziert werden konnten. Als mein Sohn zur Welt kam, wurde keine automatische Beschneidung vorgenommen, obschon das bereits eine übliche, meines Erachtens aber äusserst unseriöse Handlungsweise der Ärzte war und vielerorts noch ist. Ich war lange der Meinung diese Praxis hätte sich erst in unsern Industriegebieten verbreitet, weil eben durch die Beschneidung aller männlicher Nachkommen man möglicherweise vermeiden könne, dass ein jüdisches Kind schnell als solches identifiziert werden kann. Die Erläuterungen, die uns aber zu diesem Problem gemacht wurden, entsprachen keinesfalls der Realität. Beschneidung ist in den seltensten Fällen eine hygienische Vorsorgemassnahme. Die einzigen positiven Seiten lagen eher bei einem zusätzlichen und willkommenen Verdienst der Ärzte. Es ist deshalb auch äusserst fraglich, warum man eigentlich einen Arzt, der unaufgefordert Jungen beschneidet, nicht wegen Körperverletzung vor den Kadi bringen kann. Negativ ist jedenfalls auch zu beurteilen der Umstand, dass die nervliche Empfindlichkeit der Eichel unbedingt nachlässt, dass man auf fremder Toilette sitzend sehr schnell Krankheitskeime auf die Eichel übertragen kann, die ansonsten durch eine Vorhaut eher geschützt bleibt. Natürlich war es auch eine Art Prävention die von welchen Gutgläubigen auch immer gefordert, um der Onanie Einhalt zu gebieten. Auf jeden Fall bin ich heute noch froh darüber, dass mir jene schreckliche Verstümmelung erspart geblieben ist. Dies hat sich erwiesenermassen seit dem weit spritzenden Wasserstrahl in frühester Jugend bis heute ins Alter keinesfalls nachteilig erwiesen. Ich finde es auch absolut unsinnig, dieses eher an Verbrechen an der Menschheit grenzende Thema zu tabuisieren. Meine Erinnerung ist noch frisch, wenn ich daran denke wie meine Frau, die genau wusste, was es mit der Vorhaut auf sich hat, unserm befreundeten Arzt, der unsern Sohn zur Welt brachte, eine Woche nach der Geburt sagte: „Wenn Du den Bub beschnitten hättest, dann hätte ich Dir den Hals umgedreht!“


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