Meconopsis

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Tatwaffe - ein Instrument

Die Symphonie kann beginnen

Tatwaffe, ein Instrument.

war in der Woche als ich mich auf meine erste Kommunion einstellen sollte. Die Musikprobe sollte keinesfalls ausfallen. Doch irgendeine Gereiztheit musste sich in meinem Innern zusammenbrauen, denn während der Probe bekam ich plötzlich Streit mit einem anderen jungen Musiker, der eine Tuba als Instrument besaß. Dass man aber ein solches Instrument auch als Waffe benutzen konnte, erfuhr ich bei dem aufkommenden Gerangel und so geschah es, dass dessen metallenes Instrument mir plötzlich gegen die Stirne fuhr, wobei mir schien rundum um mich Sterne tänzeln zu sehen. Natürlich weinte ich überm Nachhausegehen. Meine Mutter war stark verärgert, besonders weil sie mich bereits sah, als Kommunionkind mit einem dicken blauen Augen und geschwollener Stirn. Ohne lange zu zögern, wusste sie schnell, wo der Junge namens Buisse wohnte und allsogleich nahm sie mich mit der Hand und humpelte mit mir sag und schreibe immerhin mehr als einen Kilometer weit um sich bei den Eltern des Rowdy zu beschweren. Völlig außer Atem standen wir plötzlich vor der Tür seiner Eltern. Die Mutter öffnete und zu ihrem Unglück sprach diese Frau Französisch, was meine Mutter zwar verstand aber nicht gut sprechen konnte. Meine Mutter ließ natürlich eine mächtige Tirade los, aber die Frau ließ sich kaum erweichen. Sie antwortete forsch und knapp: „Si votre fils venait d’offenser mon fils alors je ne puis pas m’y mêler.Madame Regenwetter, je ne puis rien faire pour vous.revoir. »
So was nennt man abblocken. Die blau unterlaufene Beule war damit keinesfalls aus der Welt geschaffen. Wie begossene Pudel traten meine Mutter und ich den Rückweg an. Doch am Tag der Kommunionfeier hatte sich die Beule gelegt. Nur ein wenig Azurblau haftete noch hartnäckig an meiner Stirne, was aber niemandem ernsthaft auffiel und so erkundigte sich auch niemand, was wirklich geschehen war.

 
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