Meconopsis

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Die Erziehungsmethode meiner Mutter war einfallslos

Die Symphonie kann beginnen

Die Erziehungsmethode meiner Mutter war einfallslos, stur und aus heutiger Sicht sogar des Menschen unwürdig.

Die Worte Hiebe oder sogar brutale Schläge muss ich gebrauchen, wenn ich die Erziehungsmethode meiner Mutter unter die Lupe nehme. Der breite Riemen, also der Bauchgurt meines Vaters, war schnell zur Hand, wenn die Mutter, besonders mich züchtigen wollte. Mit diesem Riemen gab es Hiebe auf den blossen Beinspeck, dass ich mich krümmte und fast in den Erdboden verkriechen wollte, vor Schmerzen. In ihrer Unfähigkeit uns Buben mit friedlichen Mitteln zu erziehen, kannte sie nur diesen Riemen und ich bekam einen heiligen Respekt davor. Sie liess mich in ihrer auftretenden Schwäche auch wissen, dass ich ein unerwünschtes Kind gewesen wäre und man mich besser hätte ertränken sollen bei der Geburt. Das ging soweit, dass ich meiner Mutter überhaupt nicht mehr traute und der Gedanke mich immer wieder verfolgte, meine Mutter wolle mich wirklich umbringen. Sie schien mich zu hassen. Was aber nur so schien, denn sie konnte auch Freude bereiten und sehr lustig sein. Sie war eben eine ungebildete und schwächliche Frau, die in komplizierten Fällen schnell verzweifelte. Sehr oft überkam mich dieser absurde Gedanke sie wolle mich umbringen, wenn ich nicht das essen wollte, was mir nicht schmeckte, weil Zweifel mich peinigten, ob mein Essen nicht doch vergiftet sei. Ich bin heute noch immer der Meinung, dass die Wohlstandsgesellschaft es absolut unterlassen hat und noch immer unterlässt den Eltern verständlich beizubringen, wie man Kinder erziehen soll. Dabei hat sich bei der heutigen Generation vieles verändert. Man ist einsichtiger geworden. Aber es gibt sie noch immer die sturen sadistischen Väter oder Mütter, deren oberster Wunsch nur in der eigenen Befriedigung liegt und deshalb werden die Kinder mit extremen Dummheiten des alltäglichen Lebens gequält. Kein Wunder, wenn dadurch jede friedliebende Anhänglichkeit verloren geht. Ausserdem hat unser System den Zwang hervorgebracht, dass beide Elternteile Geld verdienen müssen, um sich einen normalen Lebensstil zu leisten. Dann verlieren die Kinder leicht ihre natürliche Anhänglichkeit zu den Eltern.

Es genügt heute einen Führerschein aufzuweisen, man braucht aber keinen Beweis in der Hand zu haben, dass man sich vor der Ehe als zukünftige Eltern und Ehepartner entsprechend hat bilden lassen. Meine eigene Ehevorbereitung reduzierte sich diesbezüglich auf ein lächerliches Gefasel, vorgetragen von Leuten die Einführung anboten aber glatt keine Ahnung hatten, wie eine harmonische Ehe und noch viel weniger, wie eine friedliche Erziehung erfolgen soll.

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