Meconopsis

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Nachforschungen

Die Symphonie kann beginnen

Nachforschungen.

Nachdem ich diese Episode niedergeschrieben hatte, juckte es mich einmal zu versuchen um noch einmal Kontakt aufnehmen zu können mit der Jodlerin, was mir als erfolgreicher angeraten wurde, als den Weg über diesen Schotten.

So schrieb ich den nachfolgenden Brief an den Österreichischen Rundfunk.


Von: Henri Regenwetter [mailto:regenwet@pt.lu] Gesendet: Sonntag, 13. Jänner 2008 12:49An: Ö1 ServiceBetreff: Hilfe beim Suchen einer Jodlerin
Sehr geehrter Damen und Herren
Ich war vom 3.August bis zum 12. August auf dem 7.Jamboree der Pfadfinder in Bad Ischl.

Eines Tages hatte ich Ausgang. Doch bevor ich am Abend wieder ins Zeltlager zurückkam ereigneten sich sintflutartige Regenfälle. Diese verwandelten das Jamboree in ein Schlammboree. Es war mir unmöglich ins Zeltlager zurück zu gehen.

Über Umwege kam ich nach Bad Ischl. In einem Lokal, wo Musikanten für Unterhaltung sorgten, sang auch eine österreichische Jodlerin, die meines Wissens bei einem Radiosender arbeitete. Der Name des Senders ist mir entfallen. Blauweissrot oder so.

Das Fräulein verliebte sich in einen Schotten der ebenfalls Zuflucht im Lokal genommen hatte. Die beiden verliebten sich augenblicklich. Da sie kein englisch und er kein deutsch sprechen konnte, vermittelte ich als Dolmetscher. Das tat ich auch nach der Abreise und übersetzte deren  Liebesbriefe.

Ich habe diese Liebesgeschichte in meiner Homepage beschrieben.
http//www.regenwetterheng1.pt.lu

Sie finden den Text unter den Hauptmemoiren unter dem Titel Das 7.Jamboree in Bad Ischl.

Es würde mich sehr freuen wenn sie behilflich sein könnten um den Namen dieser Jodlerin und vielleicht noch weitere Angaben über deren späteres Leben ausfindig machen würden.

Für ihre wertvolle Hilfe bedanke ich mich bereits jetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Henri Regenwetter

Stellungnahme: Nur der österreichische Rundfunk hätte mir Auskunft geben können über eine Sängerin, die zu besagter Zeit beim Rundfunk gearbeitet hat. Wenn sie die nachfolgende Antwort lesen, dann verstehen sie sicher, warum ich sogleich meine Suche sofort wieder eingestellt habe. Ich war in ein „Weiterleitungssystem“ geraten.
Sehr geehrter Herr Regenwetter!
Vielen Dank für Ihr E-Mail.
Leider können wir Ihnen bei Ihren Anliegen nicht helfen. Evtl. können Sie direkt beim Roten Kreuz Informationen erhalten: http://www.social.at/relaunch/kategorie.php?kat=Integration/MigrantInnen&kid=9&tid=155&taet=Beratung/Information&adresse=show&aid=285
Für Ihr Interesse an unserem Klassik- und Kulturprogramm Ö1 bedanken wir uns und verbleiben
mit freundlichen Grüßen Ö1 Service E-Mail: oe1.service@orf.at Tel.: +43/(0)1/501 70/371 Fax: +43/(0)1/501 01/18595http://oe1.orf.at

Einen gewaltigen Eindruck auf mich machten am Tag des grossen, als Abschluss geltenden Lagerfeuers, die zumeist schottischen Dudelsackpfeifer. Eine regelrechte Heerschar von Musikanten hatte sich unsichtbar hinter einem der grossen Hügel aufgestellt, die wellenförmig die ganze Zeltstadt umgaben. Dann begannen sie zu spielen, was einen mächtigen Radau machte, ohne dass man wusste, aus welcher Richtung diese unbekannten Töne aus den prall gepressten Dudelsäcken kamen. Plötzlich wippten über den Kamm des grossen oben abgeflachten Hügels die flachen, in schottischen Mustern aufleuchtenden Kepi mit Zipfel, auf und ab. Ein Raunen ging durch die tausendköpfigen Zuschauerreihen. Dann folgten im nahezu berauschenden Takt die Köpfe der in breiter Front aufmarschierenden Bläser und so wie sich das Gelände hinter dem Hügel zeigte, wippten alsbald die nochweitaus vielseitig bunten Oberkörper im Takt, wobei die Trommler mächtig ins Zeug hauten. Die vordersten Reihen der Musikanten folgten bereits dem wieder abfallenden Gelände, sodass die nahezu über ihnen nachrückenden Schotten wie aus einem unterirdischen Topf zu quellen schienen. Das Bild und der Ton waren kaum an Dramatik zu überbieten. Der Eindruck war unbeschreiblich. Es war, als ob eine Armee sich aufbäumte, um in die Schlacht zu ziehen. Furchterregend, und Beklemmung ausstrahlend, imposant, überwältigend, majestätisch, starr wie eine sich vorwärts bewegende multikolore und immer höher werdende Felswand, oder Dampfwalze, die nahezu gerade auf meinen Standort zu marschierte. Das Gruseln befiel mich. Eine totale Hühnerhaut wuchs über meine Arme und Beine und obschon ich die Sache realistisch ansehen und beurteilen wollte, fühlte ich plötzlich wie auch in meinem Innern die Eingeweide, im Takt zu vibrieren begannen und genau diese Erfahrung am eigenen Körper, liess mich im späteren Leben sofort verstehen, wie so eine musikalische Vibrationstherapie auf die einzelne Organe, sich auswirken kann, damit diese aus einem schlafähnlichen und damit krankhaften Zustand zum erneuten Funktionieren wachgerüttelt werden. Das war ein grandioses Schauspiel, das ich niemals vergessen werde. Ich hatte bei diesem Anblick und bei diesem höllischen Spektakel nicht allein das Empfinden, dass solch ein Aufmarsch vor einer Schlacht viele Feinde bereits in die Flucht schlug oder zum Entsetzen brachte und so diese ganz gewiss vor dem nachfolgenden Kampf bereits moralisch geschwächt waren.

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