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Unmenschlichkeit bei der luxemburger Zollverwaltung

Die Symphonie kann beginnen

Unmenschlichkeit bei der Luxemburger Zollverwaltung.

Wir hatten wohl genau verstanden, warum die Deutschen unsern Vater in andere Länder abkommandierten. Zuerst nach Traben - Trarbach,dann nach Flensburg, später nach Herbesthal und zur guten Letzt nach Loben in Polen. Als er aber alsdann überglücklich, gesund aber erschöpft nach seiner Odyssee über Odessa bei uns zu Hause ankam waren wir unbeschreiblich geschockt von der zusätzlichen unmenschlichen Behandlung die den Heimkehrern widerfuhr. Es war ein Hohn, denn sie wurden nicht offiziell empfangen, wie dies bei den Heimkehrern aller anderen Nationen der Fall war, die in Marseille ankamen. Man muss sich die ungeheuere Enttäuschung vorstellen. Alle Heimkehrer werden herzlich mit Musik und stürmischer Begrüßung empfangen. Doch gab es keine Empfangsdelegation (obschon der Transport bei der Luxemburger Vertretung in Moskau verschiedentlich angekündigt worden war)weder vonseiten unseres Staates, noch vom Roten Kreuz in Marseilles. Es gab auch keine Empfangsdelegation weder unseres Staates, noch vom Roten Kreuz am Bahnhof Luxemburg, und was uns so unermesslich gemein vorkam, war der Umstand, dass mein Vater nicht einmal schnurstracks nach Hause fahren durfte, als er in Luxemburg angekommen war. Er musste noch bevor er sehnsuchtsvoll zu seiner Familie nach Hause fahren durfte, vorerst zur Hauptdienststelle in Luxemburg, und diese hatte noch schnell einen drauf zu setzen. Obschon jedermann wusste, dass eine Deportation für die ganze Familie unsäglich schmerzhaft war, dauerte es nicht lange und mein Vater musste sich wieder von seiner Familie trennen um oben im Ösling, und zwar in Lieler, Zolldienst zu verrichten. Aber nach den moralischen oder ethischen Auswirkungen hat niemand gefragt und mein Vater, wie andere auch, war vom Militär aus gewohnt stillschweigend und blindlings, auch den beschwerlichsten Befehlen zu gehorchen. Die Auswirkungen der Affäre Eiffes lagen der Obrigkeit wahrscheinlich noch immer in den Knochen. Von Menschenwürde keine Spur. (Mehr dazu in dem Bericht meines Vaters siehe oben).
Natürlich wurde in den Schulstunden wenig gelernt und bevor auch ich, wie mein Bruder ins Lyzeum nach Luxemburg ging, riet der Lehrer Michel Gengler meine Mutter, ich sollte noch einmal die siebte Klasse absolvieren. Es war keinesfalls weil die Lyzeumskandidaten sitzen geblieben wären. Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme um die auf uns zukommenden schwierigeren Lernprozesse besser bewältigen zu können.

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