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Erfreuliche Nachrichten

Die Symphonie kann beginnen

Erfreuliche, ja beglückende Nachrichten
(September 2011)

Als ich noch mein Amt als Präsident der AAT- Naturschutzgesellschaft ausübte, war ich ständig in näherem Kontakt mit vielen unserer Mitgliedern, was nur durch die Einrichtung eines Büros im Hause der Natur, auf Kockelscheuer, erträglich gemacht werden konnte.

So war es auch mit meiner Verbindung zu Charles Roovers und Dieter Lingen aus Schwebsingen.  Gegenseitige Gartenbesuche und Pflanzentausch, festigten die Freundschaft und so geschah es , dass die beiden Junggesellen sich sehr für die Geschicke der AAT einsetzten und diese alljährlich mit einer entsprechenden Geldspende beehrten. Ich möchte, der Wirklichkeit entsprechend, hier einen wahren Sachverhalt festhalten, damit nicht wiederum die Gefahr zu schwelen beginnt, dass Leute sich mit fremden Federn schmücken wollen.

Als beide Mitglieder, mit mir an einen sonnigen Nachmittag, in ihrem herrlich von Blütenduft geschwängerten, mit Schatten durchzogenen  Innenhof in Schwebsingen, in uns hineinsaugten und dabei etliches von Dieter selbst gefertigtes Gebäck genossen,  überraschten  beide mich mit  der Ankündigung, sie hätten beschlossen  den AAT ihre Liegenschaften in Schwebsingen, als Vermächtnis zu übertragen. Ich war nahezu überwältigt von diesem weitreichenden Angebot. Leider  musste ich den freundlichen Leuten zuerst danken für diese hohe Ehre und das Vertrauen in meine Vereinsarbeit, aber  zur gleichen Zeit auch enttäuschen, da unsere AAT - Gesellschaft rechtlich absolut keine Befugnis hätte, eine solche Erbschaft anzutreten. Ich fügte aber schnell hinzu dass ich mich bemühen werde bei  NATURA, oder bei der Stiftung „Hëllef fir t’Natur“  zu intervenieren, ob es einer von diesen Vereinigungen, an welche die AAT aktiv angeschlossen sind, daran gelegen sei , ein solch edles  Geschenk zu übernehmen. Am Wohnhaus in Schwebsingen befindet sich ein Anbau mit privatem Zugang, der früher  ebenfalls bewohnt war und als  Wohnung ausgebaut werden konnte. Dies war bereits eine günstige Voraussetzung um  über das willkommene aber auch Aufgabenträchtige Geschenk und dessen weitreichende Auswirkungen nachdenken zu können. Es ging primordial darum, die Voraussetzungen zu erbringen, den vorbildlichen, mediterranen Garten hinüber zu retten, in eine fernere Zukunft.

Da auf der anderen Seite des Wohnkomplexes, der Roovers und Lingerer, ein ebenfalls älteres Haus potenziell zum Erwerb frei zu werden schien, wurden besonders in der Stiftung, Spekulationen angestellt, wie man an der Mosel  ein lokales und spezielles Naturschutzzentrum aufbauen könnte, wenn denn eine solche Übergabe rechtmäßig erfolgen würde. Franz Charles Müller war hell begeistert von meiner Information und bald begannen Gespräche zwischen den neuen möglichen Partnern, die im Jahre 2009 zu einer notariell besiegelten Schenkung führten.

Die Fondation Hëllef fir d’Natur verpflichtete sich das Nebenhaus mit einem auserwählten Fachmann zu besetzen, der sich fortan um die Liegenschaft und besonders um den Erhalt des mediterranen Gartens in Schwebsingen kümmern sollte. Zugleich wurden Pläne ausgearbeitet, wie man die Liegenschaft  etwaigen moderneren Lebensansprüchen anpassen könne. Dem Garten war ab sofort eine langfristige Pflege zugesichert. Die Umgestaltungsarbeiten sollen inzwischen bereits angelaufen und finanziell abgesichert sein.

Ein Umdenken bei der  Fondation, die von Leuten besetzt ist, aus allen Vereinigungen, die ihren Sitz im Haus vun der Natur haben, war unbedingt notwendig geworden. Die inzwischen zusammengeschlossenen Vereinigungen im Haus von der Natur, unter dem Namen  „natur&ëmwelt“, versprachen ihre  wertvolle Dienste im Namen des Naturschutzes voran zu treiben. Es soll hier nicht verheimlicht werden, dass der unbarmherzige Schwund von freiwilligen Mitarbeitern nicht zu bremsen war, deren Arbeiten durch Mangel an  ausreichender finanzieller Unterstützung von Seiten des Staates stark beeinträchtigt wurden. Parallel nahm die Spendenfreudigkeit aus dem Volke ab, und der Mitgliederschwund zu, was natürlich den Unmut vieler Mitarbeiter hervorrief. Wären alle ehemalige Mitgliede,r die mir gegenüber versichert hatten, dass sie aktive Naturschutzarbeiten von ganzem Herzen unterstützen wollten, dann hätte wir sicher noch eine Mitgliedergemeinschaft von über 1500 Seelen und beseelten. Ich habe gelernt eigennützige Lippenbekenntnisse, keinesfalls für bare Münze einzustufen.

Um ganz konkret zu sein, erwähne ich das alljährliche Subsid, das wir von Seiten des Staates erhielten. Es variierte nie und blieb immer in gleicher Höhe, obschon die Geldentwertung im Laufe der Jahre, und trotz steigender Preise, (besonders bei der Herausgabe des „Heckefräsch“)  diesen fixen Betrag bis nahezu 50% an Wert schrumpfen ließen.

Da half kein Jammern, da half kein Klagen. Persönlich wurde ich dem unangenehmen Gefühl nie los, man wolle die Handlungsunfähigkeit der AAT – Garten- und Teichfreunde Gesellschaft, langsam aber sicher herbeiführen. Mögliche Strippen ziehende Intriganten, im blödsinnigerweise rivalisierenden Umfeld,  hatte ich in meiner sogenannten „Ehrenlaufbahn“ ausreichend zu spüren bekommen.

Ich erinnere an die verlogenen Einweihungsreden, bei der Eröffnung des Aquariums in Wasserbillig. Ich erinnere an den von mir bei der Produktion begleiteten Naturfilm, den ich mit meinen Erläuterungen und musikalisch im Radiostudie vertonen sollte. Wie ich dann plötzlich beim luxemburgischen Sender abgewiesen wurde, weil anscheinend dieser Film verloren gegangen sei, den ich selber vorher noch auf dem Schreibtisch des Kameramanns gesehen hatte, ging für mich eine Welt unter!  Ein Naturschutzfilm über Natur im Wassergarten, den der Kameramann mir gegenüber als ein Film qualifizierte, als ebenbürtig, neben den berühmten Naturfilmen von Heinz Sielmann. Das war mir ebenfalls klar geworden als er mir vorgeführt wurde. Ohnmächtig war ich dieser Situation gegenüber und der Kameramann konnte und durfte nicht eingreifen. Er musste sich mit seinem Honorar zufrieden geben.

Meine obigen Vermutungen sind demnach keinesfalls aus der Luft gegriffen.

Durch den Zusammenschluss unter „natur & ëmwelt“ wurden also die noch einsatzwillige  Kräfte neu gebündelt.  Zu meiner großen Freude lese ich vor kurzem dass auf besagtem Areal in Schwebsingen die erste öffentliche Ausstellung unter Federführung der natur & ëmwelt stattfindet. Ausgestellt sind „Alte Obstsorten der Region“ die von der Fondation Hëllef fir t’Natur  in vielen Naturschutzprojekten zum Erhalt, zur Neuauflage und Nutzung von Streuobstwiesen im ganzen Land durchgeführt werden. Ich erfahre zur gleichen Zeit, dass die Übernahme der Geschicke,  in diesem erhaltenswerten mediterranen Garten in Schwebsingen,  bereits zeitgemäße Aktivitäten zeitigt, ein Beweis dass dieser Wurf endgültig gelungen zu sein scheint.

Man kann sich kaum vorstellen, welch  innere Freude und ich glaube auch ein Quäntchen Stolz, in mir ausgelöst wurde, beim Erkennen der Tragweite dieses recht positiven Ablaufs, einer recht schwierig und komplex scheinende Entwicklung. Meine einst aus dem Nichts emporgeschossene und hoch erfolgreiche Naturschutzgesellschaft, hatte beide Männer so von der Kompetenz und dem ehrlichen Streben unserer Mannschaft, nach der Verbreitung einer bestimmten Naturschutzrichtung überzeugt, nämlich mehr Natur im eigenen Garten zu stimulieren, so dass die Beiden in Ermangelung  irgendwelcher Erben, ihre ganze Liegenschaften inklusive und ganz besonders, den weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus  bekannten mediterranen Garten in Schwebsingen noch zu ihren Lebzeiten, in guten Händen für die Zukunft zu wissen. Für sie ist nun Hilfe für die Zukunft und Fortbestand einer mustergültigen Leistung auf dem speziellen Gebiet des Naturschutzes abgesichert.

Ich wünsche allen Mitarbeitern, die an diesem neuen Projekt  mitwirken, vollen Erfolg und  den Willen unermüdlich weiter zu machen, auch die Politik noch intensiver einzubinden und zu bewegen, dass das permanente falsche Einschätzen ihrer Unterstützungen dem Volontariat gegenüber,  einer Gewissensanalyse  unterzogen werden muss.  Die das Volontariat unterstützenden Gremien, sollen endlich ihre finanzielle Hilfen in eine einsichtige, ehrliche und wirksame, das heißt nicht „nur befriedigende“ Hilfe, umgestalten.  Wenn sich hier nichts ändert, wird das Volontariat sich weiterhin als die nützlichen I….dealisten fühlen und zahlenmäßig immer weiter schwinden. Die daraus resultierenden Folgen sind  längst bereits auszudenken.

Den beiden glücklichen Besitzern, die ihr Leben in dem schönen Herrenhaus in Schwebsingen noch weiterhin und etwas sorgenloser erleben  können, wünsche ich von ganzem Herzen, recht lange noch, mit ansehen zu können wie ihr einst gemeinsam gestaltetes Werk,  in und mit anderen Händen seine mustergültige Fortsetzung in die Zukunft haben wird. Dabei sind sie ganz sicher auch immer wieder gefragt, noch Tag für Tag beratend und hilfreich allgegenwärtig zu sein, um die immer wieder auftauchenden und nicht ausbleibenden Probleme mit Freuden und die weitere Entwicklung in und rundum eines so herrlichen Gartens, noch recht lange gestalterisch begleiten zu können.

Ad multos annos.

Persönlich genieße ich diese späte aber richtig wohltuende Genugtuung, wie eine der Früchte meines freiwilligen Schaffens auf dem Gebiet des Naturschutzes,  eher im Stillen reif geworden ist. Ich werde mit großer Freude weiter daran zehren und weitere Entwicklungen im Geist beglückt begleiten.  

Henri  Regenwetter
Ehrenpräsident der AAT – Garten- und Teichfreunde Luxemburgs


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