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Erläuterndes Vorwort zum wegweisenden Vortrag von Dr. R.A.W. (Tony) LOWE 21.01.12

Die Symphonie kann beginnen

Erläuterndes Vorwort zum
wegweisenden Vortrag von

Dr. R.A.W.(Tony) L O W E

GENERALSEKRETÄR
DES

N C C P G
The National Council for Conservation
of
Plants and Gardens



15.Juni 1990


anlässlich
der
JAHRESTAGUNG DER

G D S

Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.

im

PARC-HOTEL
Luxemburg


Organisiert von den
AAT
Garten- und Teichfreunde Luxemburgs



Als ich mich entschlossen und die Vorstandsmitglieder überzeugt hatte, die GDS (Gesellschaft der Staudenfreunde Deutschland) im Jahr 1990 zu deren Jahrestagung, nach Luxemburg einzuladen, hatte ich verschiedene, ganz konkrete und erwartungsvolle Ziele vor Augen.

Zuerst wollte ich unsere AAT – Gesellschaft näher an die Aktivitäten     dieser großen, weltweit bekannten Gesellschaft der Staudenfreunde anbinden, um den Aktionsbereich unserer eigenen Gesellschaft zu erweitern und wertvolle Kontakte aufzubauen. Etwas später wurde unsere AAT - Gesellschaft auserwählt die Fachgruppe „Wasserstauden“ der GDS zu leiten.

Unser im Weidendall (siehe Centre de l’Oseraie – Jubiläumsnummer 58 – Seite 82ff – Jahrgang 2098 – hier klicken ------?)  gestartetes Projekt, eines kleinen Botanischen Gartens für Pflanzen der Feuchtgebiete, passend zu diesem herrlichen, aber ganz speziellen Schatten - Biotop,  wollte ich diesem großen Interessentenkreis als Musterbeispiel vorzeigen, um ähnliche Projekte auch in Deutschland anzukurbeln. Ein klares Zeichen, für den einzuschlagenden Weg, war schon gesetzt worden, durch die Anlage eines alpinen Gartens inmitten der Ortschaft  Mallnitz,  in Österreich (siehe Bildbericht – sowie den Artikel im Heckefräsch 1986 – Nr 27). Im Jahr 2011 erfolgte die von der GDS gestaltete Anlage auf der Insel Mainau. (siehe im Internet
http://www.gds-staudenfreunde.de/public/index/rubrik/Projekte/unterrubrik/217/artikel/Ein%20Staudengarten%20f%FCr%20die%20Insel%20Mainau ).

Zuerst war ich persönlich Mitglied der englischen Gesellschaft NCCPG (National Council for Conservation of Plants and Gardens ) und danach wurde unsere Gesellschaft als Mitglied eingetragen. Ich  sah in dieser höchst lobenswerten Initiative der Engländer, die 1978 in Angriff genommen wurde, ein Vorbild, das nicht nur europaweit auf breitere Füße gestellt werden soll. Ich sorgte dafür, dass die AAT, in der NCCPG als Mitglied aufgenommen wurden. Die Pflanzen Konservierungs Arbeiten, die durch den NCCPG in England angelaufen waren, hatten meines Wissens weltweit bereits viele ebenbürtige Partner und es lag mir am Herzen, besonders dem Vorstand der deutschen Stauden - Gesellschaft, diese Naturschutzarbeiten durch keinen besseren Vertreter, als durch den einschlägigen Vortrag des Generalsekretärs des NCCPG, vorgestellt zu sehen.

NATURA Präsident René Schmitt war begeistert, von meiner erfolgsträchtigen Initiative und versprach die anfallenden Unkosten, der Beherbergung des Gastredners, über die Kasse der Dachorganisation für Naturschutz  zu sponsern.  Antagonisten, waren wie immer schnell zur Stelle um, gesteuert durch frappante Unwissenheit und stolzem Selbstbewusstsein, unsere Initiative zu boykottieren. Sie blieben geschlossen diesem Vortrag fern, obschon alle Vorstände, die damals den Naturschutz im Banner trugen, eine freundliche Einladung erhalten hatten. Ich wollte damit absolut den kameradschaftlichen Geist, in der Gemeinschaft,  herauf beschwören! Dabei ist uns jedoch bewusst geworden, was wir später von den Leuten erwarten konnten,  die sich unverständlicherweise so miserabel ins Abseits manövriert hatten.

Es blieb nur noch das Problem der Sprache dieses Vortrages zu lösen, wobei René Schmitt wiederum behilflich war und unter seinen englisch sprachigen Professorenkollegen, Professor A. Musset gewann, um eine Simultanübersetzung (Englisch-Deutsch) zu vollziehen. Professor A .Musset fühlte sich sichtlich wohl in dieser Rolle, da er selber eine großer Pflanzenliebhaber war.

Zusätzlich hatte ich von Herrn Lowe, in Stichworten, seinen englischen    Text erhalten, den ich ins Deutsche zu Papier brachte und jedem Zuhörer aushändigen lies. Der Vortrag war somit für jeden der 350 angereisten Teilnehmer (!), rundum verständlich und perfekt organisiert.

Es soll aber auch hier ein lobenswertes Wort der Anerkennung ausgesprochen werden für den hoch interessanten und wissenschaftlich einwandfreien Vortrag, den Jules Tibolt als Autodidakt am nächsten Tag, anhand von ca 100 DIAS von Wasserpflanzen (aus unserm eigenen Archiv), vor diesen Enthusiasten und Fachleuten hielt. Ehre wem Ehre gebührt und es war für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich das jüngste Vorstandsmitglied der AAT, das von Beruf her Lokomotivführer war,  als den in ihm vermuteten Biologieprofessoren entlarvte. Die Gesellschaft  beehrte diese, ohne Vorlage abgelieferte, meisterhafte Leistung, mit einem lang anhaltenden Applaus. Der anderntags gemeinsame Besuch im Weidendall, wurde begleitet von zustimmender Anerkennung unserer Initiative.

Ich empfinde den Drang hier weiter ausholen zu müssen. Leider mussten wir schnell feststellen, dass unsere Anstrengungen im Weidendall  mit der nach einem schweren Gewitter übers Ufer getretenen Mamer, und dem frühzeitigen Ableben unseres dortigen Hauptakteuren Nicolas Rollinger, regelrecht den Bach hinunter gingen. Anny Fixmer, die ständige und emsig sich aufopfernde, hilfsbereite Wegbegleiterin von Nicolas Rollinger, war beim besten Willen überfordert. So auch Delphine Remiche und jeder der zur Rettung dieses Projektes herbei eilte, waren schlagartig ohnmächtig geworden, was zu dem traurigen Ende, zur Aufgabe des Projektes führte. Zusätzlich wurden auch noch die potenziellen Hilfen, im Heim des Weidendall, für welche wir eine Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen hatten, durch eine Feuersbrunst evakuiert.

Dazu muss ich meinem Hohn freien Ausdruck verleihen, gerichtet an alle die sich für Natur- und Umweltschutz bekannten und breit gemacht, aber niemals persönlich geholfen haben um mit uns gemeinsam das hierzulande fehlende Ziel, eines Botanischen Gartens, an zu kurbeln, geschweige zu unterstützen und jetzt im extremer Notlage zu retten helfen, was noch zu retten war. Man lies uns hängen. Sicherlich aus einer Mischung von Neid, oder war es Schadenfreude, vermeintliches Besserwissen oder sogar unverständlichem Starrsinn. Ich habe damals im Stillen geweint,  und es konvulsioniert sich in meinem Innern noch immer Etwas, wegen dieser heuchlerischen Gesellschaft (besonders in den Kreisen der Naturschützer) die unsere Anstrengungen regelrecht missachteten und teilweise sogar sabotierten. Ich habe mich niemals bemüht, um diese Quertreiber zur Rechenschaft zu ziehen. Sie sollen jedoch wissen, dass ich heute ausschließlich nur noch tiefste Verachtung für sie empfinde, mich aber damals nicht von meinen Vorhaben abekeln lies. Heute bin ich mir sicher, dass diese Kreaturen, wie bissige Hunde nicht wissen, was es heißt, sich zu schämen.

Mit großem Erstaunen  habe ich vor einigen Monaten gelesen, dass Bestrebungen anlaufen, um im Süden des Landes mit dem Bau eines Botanischen Gartens zu beginnen. Dieser Initiative wünsche ich den Erfolg, der uns nicht gegönnt war.

Ich fühle mich trotzdem geehrt durch alle, die unsere Projekte unterstützt haben, doch bin ich äußerst beschämt, von einer weitaus grösseren Anzahl Menschen umgeben gewesen zu sein, in welcher bedenklich viele traurige, ja  abartige Gestalten, sich ständig abmühten, um unsere Kreise zu stören.


In meinem Leben sind mir mehr Lügner und Heuchler, sowie auch mich täuschende Kollegen begegnet, als ehrliche, aufrichtige Menschen. Ich habe Manchem Vertrauen geschenkt, der nicht nur mich, sondern den ganzen Vorstand bitter und hinterlistig enttäuschte. Sogar welche die durch ihre scheinbare Mitarbeit sich plötzlich als profitsüchtig herausstellten. Ich verneige mich aus Dank vor meinen echten Freunden, die Wenigen, die mir doch das Gefühl erleichterten, einen Teil meiner gesteckten Lebensaufgabe erreicht zu haben.

Kollegiale Interessen und gesellschaftliche Aufgaben scheinen mir jedoch in Zukunft immer schwieriger realisierbar zu werden, da die heutige Gesellschaft im Begriff steht, immer tiefer  in einen unermesslichen Pfuhl der Eigennützigkeit, des materiellen Egoismus, zu versinken. Deren Lebensphilosophie verlagert sich vom übertriebenen Stress, durch dauernde Anspornung, regelrecht nur noch auf entspannenden kollektiven Lebensgenuss. So werden Idealismus und Volontariat zu Fremdwörtern. Entschuldigen Sie bitte, meinen hier urplötzlich, sich aufblähenden Gefühlsausbruch.

Ich werde jetzt schnell noch einmal auf die englische Gesellschaft NCCPG zurückkommen, deren Beschreibung ich Wikipedia entnommen habe. Heute ist diese Gesellschaft besser bekannt unter dem Namen Plant Heritage.

The National Council for the Conservation of Plants and Gardens (NCCPG), also known as Plant Heritage, is a botanical conservation organization in the United Kingdom and a . It was founded in 1978 to combine the talents of , horticulturalists and conservationists with the dedication of keen amateur and professional . The mission statement of the organization declares that "The NCCPG seeks to conserve, document, promote and make available Britain and Ireland's rich biodiversity of garden plants for the benefit of everyone through horticulture, education and science." Specifically, the aims of the organization are to:

encourage the propagation and conservation of endangered garden plants in the British Isles, both species and cultivars;and conduct research into cultivated plants, their origins, their historical and cultural importance and their environments; andthe education of the public in garden plant conservation.
Through its membership and the National Plant Collection Holders, the NCCPG seeks to rediscover and reintroduce endangered garden plants by encouraging their propagation and distribution so that they are grown as widely as possible. The NCCPG works closely with other conservation bodies as well as botanic gardens, the National Trust, the National Trust for Scotland, English Heritage, the  and many specialist horticultural societies.
The NCCPG's patron is .

Schlussbetrachtungen

Heute hat diese Gesellschaft den Namen Plant Heritage angenommen, worüber man mehr im Internet lesen kann.
Mit diesem Vortrag konnte der Generalsekretär die geladene Gesellschaft der Staudenfreunde wohl für die gesetzten Ziele überzeugen, jedoch wäre für den Aufbau einer solchen Organisation ein Mentalitätswandel in Europa notwendig geworden (die meisten Engländer sehen sich ja auch nicht als Europäer – was umgekehrt eher verständlich wäre ), denn noch ziehen die Massen es vor,  laut schreiend,  nicht allein auf den Strassen zu protestieren, jedoch Wenige verstehen, dass es genau an diesen Massen liegt, die Positives produzieren könnten, egal in welcher Sparte, sich aber nicht anbieten, damit sich das ändern könnte, wofür sie gemeinsam schreien.
Fans und auch Protestler fühlen sich so wohl wie der  Wolf in einem Rudel, wenn es ums eigene Überleben, um eigene Vorteile, um die eigene Haut geht. Sie heulen mit den Wölfen, nur wenige aber engagieren sich beim Beute machen.
Der Herdentrieb in der Gesellschaft beginnt  erschreckende Ausmasse anzunehmen. Mancherorts ist man einer Revolution bereits gewaltig nahe gerückt.
Nicht nur auf den Sportplätzen,  reagieren viele sich an jedem Wochenende ab. Man haut auf die Pauke! Die während der Woche aufgeladenen Batterien, gespeist von übertriebener  Meinungsmache, ausnahmslos veranstaltet von allen kapitalsüchtigen Medien,  entleeren sich explosionsartig. Eine gewaltige energetische Masse wird freigesetzt. Die Einen heulen dafür, die Anderen dagegen. Leistung aber muss ausschliesslich von den auserkorenen Akteuren und Idolen erbracht werden, die von allmöglichen sicherlich auch hochgestylten Antagonismen in der Gesellschaft leben. Manche Aufmüpfige verkörpern das Fehlende, nämlich kreativ zu sein, im eigenen Ich. Sie stellen, im ständigen Wechsel der Wunschvorstellungen, sich selber nicht immer zufrieden, je nachdem wie hoch sich ein unbezähmbarer Frust aufgestaut hat.  Das Irrationale nimmt alsdann seinen verheerenden, meist zerstörerischen Lauf.
Ich könnte ein Liedchen singen, betreffend die übernächtigten Wochenendheimkehrer, die sich in meinem Garten austobten. Dasselbe haben wir im Weidendall erlebt. Weil sie wegen Mangel an Leistungsfähigkeit frustriert waren, machten sie sich in zerstörerischen Tätigkeiten zu traurigen Vandalen.
Es liegt nicht an den Eltern, die kaum noch fähig sind die Probleme im Elternhaus weit gehend zu überblicken und zu koordinieren, weil sie selber ohne Erfahrung und Erkenntnis aus dem Stegreif handeln müssen. Sie sind überfordert. Es liegt auch nicht mehr an den Edukatoren denen man die Fähigkeiten, der klaren pädagogischen Sicht, zwar  noch immer zuschreibt, ebenfalls aber bereits wurmstichigen Autoritätsverlust und grosse Erfahrungsmängel aufweisen. Es scheint also ausschliesslich nur noch an den Politikern zu liegen, die bisher frei aus dem Volk auserwählt werden, wobei leider zu viele unqualifizierte Leader nicht ausgeschlossen werden können.
Zumindest sollte ein zu bestimmender Anteil von ihnen, also pädagogisch hoch qualifizierte Leute mit an der Regierung beteiligt werden. Dasselbe dürfte auch für den Staatsrat gelten, deren Vertreter sich als qualifiziert ausweisen müssten,  also führende Fähigkeiten besitzen, die es ihnen erlauben,  die immer schwerwiegender werdenden psychologischen Probleme der Gesellschaft durchschauen und analysieren zu können. Wenn man nicht allgemein zu einer solchen Einsicht, zu einem Umdenken kommt, dann werden in Zukunft die freiwilligen Helfer, die dahinschwindenden Wohltäter der Nation, noch schneller resignieren und dann wird wohl bald die aufopfernde Arbeit eines Idealisten, nicht mehr wie bisher, definiert werden können. Ade, Volontariat!
Ich denke meine Memoiren (denn schliesslich befinden Sie sich im Begriff diese zu lesen) gehen an verschiedenen Stellen, dieser Problematik auf den Grund und so bitte ich die Streuung meiner Erfahrungen und Initiativen als gewollt hinzunehmen, denn mich selber betrachte ich nicht als Pädagogen, aber die wertvollen Erfahrungen, die ich in meinem Leben gesammelt habe, versuchte ich hier ganz besorgt einzubinden. Auf jeden Fall konnte ich sie bei der Erziehung meiner Kinder mit grossem Erfolg nutzen.

P.S. Tony LOWE, verstarb im Oktober 2011 im Alter von 73 Jahren

Klicken Sie einmal auf Plant Heritage


Sie werden alsdann staunen was diese NCCPG weltweit während 34 Jahren in Bewegung gesetzt hat. In Luxemburg aber verbleiben die oben beschriebenen Heuler noch immer inaktiv. Ihnen kann ich bescheinigen, dass sie zu den Urhebern gehören, die Luxemburg weltweit in die Isolation getrieben haben. Wir hätten sicherlich qualifiziertes Personal genug im Lande, um dem internationalen Pflanzenschutz Programm bei zu treten. Nicht nur auf dem Papier, sondern mit beiden Füssen auf und mit den Händen in der Krume. Der Arbeitsmarkt bietet viele Möglichkeiten. Anstelle Arbeitslosengelder zu verschleudern, die zumeist noch nicht einmal für eine geregeltes Leben eingesetzt werden, sollten solche Arbeits Beschaffungsmassnahmen ergriffen werden. Die Schere der benötigten Arbeitsqualifikation ist weit geöffnet.  Der Weg ist bekannt, der Nutzen wird leider aus gravierender Ignoranz minimiert, und dadurch kann auch ein benötigter Wille nicht freigesetzt werden.

Ein Slogan des Plant Heritage lautet:


Conservation through Cultivation.
Zum Vortrag finden Sie über diesen Link.


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