Chronik von 50 Jahren Sylvesterpartys
Wer
der Meinung ist man müsse das Leben nur als ein ernstes Ereignis betrachten und
dementsprechend gestalten, dem rate ich an keinesfalls hier weiter zu lesen.
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as Thema mancher Sylvesterabende beruhte auf
einem aktuellen Geschehen in der
Weltgeschichte. Dieses Thema wurde als Leitmotiv genommen, um da rundherum
allerhand Spassiges, Drolliges, ja sogar Unverständliches zu brodieren,
manchmal sogar Blödeleien. Meistens aber liess ich meinen Fingern auf der
Klaviatur vom PC (wenn eine vorhanden war) freien Lauf. Es gibt sowohl
ernsthaft überlegte und hintergründige als auch spontane Äusserungen, die ich
meinen Gästen als Denkanstösse vorlegen wollte. Ich war mir bewusst, dass nicht
jede Subtilität verstanden wurde. Möglicherweise wird einiges auch nicht von
den jetzigen Lesern verstanden, doch das tut diesen kameradschaftlichen
Begegnungen keinen Abbruch. Dann bleibt der Inhalt eben rätselhaft, abstrakt
oder reine Philosophie.
Was hier als Abklatsch, resümiert und in Bildern, aus
40 Jahren Freundschaft und Geselligkeit, zusammengetragen wurde, soll zeigen
was sich hinter den Klappläden von mancher Familie abspielt. Es vermittelt
einen Einblick in die Privatsphäre, die durchaus wohl gepflegte menschlichen
Beziehungen zu einander wieder spiegelt., sowie Sinn für offenen und
versteckten Humor zeigt.
Man kann diesen Teil meiner Homepage auch als
Spiegelbild eines sozialen Standings verstehen, denn nicht jedem sind solche
Spässe innerhalb der eigenen 4 Wände möglich. Erstens erfordert es
Kreativitätssinn, Entschlussbereitschaft, alle Ernsthaftigkeit womöglich
abzulegen oder zu verschleiern. Natürlich braucht man die nötige
Ellenbogenfreiheit. Dazu gehört auch etwas Geld, womit man aber eine ständige
Freundschaft finanziert, deren Wert unschätzbar ist. Zu unserm „Wohlstand“
trugen die Eltern nicht nur ihr Scherflein bei. Bekanntlich funktioniert ja die
Wirtschaft in Luxemburg nur, weil es sehr viele wohlhabende Rentner gibt, die
ihre Rente nicht voll zu eigenen Zwecken aufbrauchen. Er soll also als Zeitdokument gelesen und
gesehen werden, das einen Einblick erlaubt in die Privatsphäre einer Familie
des Mittelstandes, in einem ausgehenden Jahrhundert, das geprägt wart von Frieden
und einem relativ sozialen Wohlstand.
Wir trafen uns gegenseitig auch das ganze Jahr über.
Niemand der anderen Teilnehmer wagte sich jedoch an eine solche Themenstellung.
Doch trugen die Akteure viel zum Gelingen der Partys bei, da sie privat in Gesangvereinen,
oder in Kirchenchören aktiv waren. Es mangelte nicht an gesanglichen Einlagen.
Die meisten der Gäste traten auch öffentlich auf. So auf Bühnen, als
Theaterspieler, als Dirigenten, als Künstler bei Ausstellungen, was sich
wiederum positiv und vielseitig auf das Kollektiv auswirkte.
Zum Schluss noch einige Worte zur gewählten Sprache.
Auf den ersten Blich scheint da viel Kauderwelsch vorzuherrschen, den aber nur
ein Leser verstehen kann, der über einen sehr guten, also erweiterten
Wortschatz verfügt. Es wurde manchmal ein Mix aus vielen Sprachen gleichzeitig
verarbeitet und sogar übermässig verballhornt. Doch manch verstecktes Wortspiel
kann vielleicht durch lautes Lesen, über das Gehör entdeckt und verstanden
werden!!!
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E |
in alljährlich wiederkehrendes
Ereignis, das zu den wohl best gepflegten
Events gehörte und noch immer gehört, war und bleibt die Sylvesterparty bei uns
zu Hause.
Es war üblich
geworden wechselweise von unseren besten Freunden eingeladen zu werden und
diese Einladungen waren Anlass zu einer Gegenleistung. Es wurde jedoch niemals
gerechnet, wann es wieder so weit sei, an wessen Reihe es denn sei. Ein jeder
empfand die Einladung seiner Freunde als regelrechtes Bedürfnis eines
fröhlichen Zusammenseins und keinesfalls als Notwendigkeit.
Wir unsererseits
hatten gleich die Vorstellung vorgebracht, dass unsere Familie sich jedes Jahr
um die Sylvesterparty kümmern wolle. Die Kollegen suchten anderen Nischen im
Jahresablauf, an welchen auch wir noch weiterhin eingeladen werden. Dazu gibt
es ja genug Anlässe.
Ich muss
allerdings gestehen, und das war all unsern Freunden bekannt, dass wir beide,
schon allein wegen unserer 3 Kindern uns schwer auswärts begeben konnten. Dazu
waren es die absolut unsicheren Witterungsbedingungen am Jahresende und die
Vorsichtsmassnahmen vor den damals noch keinesfalls so strengen
Verkehrskontrollen, denn der Gastgeber musste um einem spassigen Abend zu
animieren ständig in bester Laune bleiben. Dies war aber nicht allein durch das
Trinken von chloriertem Leitungswasser zu meistern.
Zuerst versuche
ich eine übersichtliche Chronik zu erstellen, um alsdann rückblickend mich zu
entschliessen, in welchen Jahren es am scherzhaftesten oder sogar am gefährlichsten
zuging. Wie man lesen wird, kam es mir bei der Steigerung der Reizbarkeit
meiner Gäste mehr auf den glatten spassigen Erfolg an, als um faulen Zauber.
Und dabei ging es manchmal recht theatralisch zu.
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