Bescheidener Rückblick


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Vorträge

Nahezu alle landesweit abgehaltene Vorträge (über 100!) (Greng Schoul) mit Farbbildprojektionen, über 1 oder mehrere Projektoren, geschahen zu Beginn über mich, bis sich weitere Klubmitglieder in die Materie eingeschossen hatten. Es hat mir immer ganz besonders Freude bereitet, wenn wir mit nahezu 1000 Bildern zu solchen Vorträgen unterwegs waren. Eine kompakt eingespielte Truppe, die Leinwand und Projektoren aufstellten. Mehrere Tische für Tombola und Dokumentationsmaterial waren dabei zu besetzen, was eine konstante Betreuerschar erforderte. Genau diesen fleißigen Mitarbeitern war der beständige und unaufhaltsame Erfolg zu verdanken. Es herrschte absolute Freundschaft und eine nahezu fesselnde Zusammengehörigkeit unter den ständigen Mitarbeiten. Sie waren die ersten Zöglinge die als Nebenprodukt ihres unermüdlichen Einsatzes, beim immer wiederkehrenden Anhören meiner äußerst variablen Vorträge, die komplexe Materie zu begreifen verstanden und in den Pausen behilflich sein konnten um die vielen Fragen der Anwesenden richtig zu beantworten.

Ich möchte an dieser Stelle aber auch darauf aufmerksam machen, dass wir nicht immer leichtes Spiel hatten, wenn sich einige Zuschauer vorgenommen hatten uns auf den Arm zu nehmen. Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Vortragsabend, im Raume Echternach, an welcher die Gemeindeverwaltung vollständig vertreten war und wir eine enorme Zuschauerzahl verzeichneten. Eine große Teichanlage lag im Visier unserer Themen. Während der Projektion, die von meinen nicht auswendig, sondern aus dem Stegreif heraus vorgetragenen Kenntnisse betreffend diese Materie belebt war, begann auf einmal eine Stimme aus den Zuschauerraum, das was ich gesagt hatte, zu bekritteln. Es kam zu einem gereizten, rhetorischen Rededuell, dem ich mich absolut gewachsen fühlte und meine naturschützerischen Argumentationen vom Publikum jedes Mal mit Beifall, zu meiner beruhigenden Zufriedenheit belegt wurden.

In der Pause lernte ich den mir bis dahin unbekannten Herrn kennen. Er war der verantwortliche Leiter der Straßenbauverwaltung, die gerade in dieser Gegend aktiv war. Ich merkte, und ich nicht allein, dass es diesem Störenfried nur darauf ankam unsere Aktionen regelrecht zu verdummen. Als nach der Pause dieses grausame Spielchen noch heftiger aufflammte, hörte ich plötzlich eine Frauenstimme im Saale rufen: "Här X., wenn sie jetzt nicht sofort mit ihren Sticheleien aufhören, dann lasse ich sie von der Polizei aus dem Saal entfernen." Sie nannte absichtlich dessen Namen, damit jeder wusste wes Geister Kind wir unter uns hatten. Es war nur noch ein Knurren zu hören, und dann konnte ich aufatmen, denn ich durfte keinesfalls ausfällig werden, um das Publikum auf meiner Seite zu haben. Es war die beherzte Bürgermeisterin, die dem Spielchen des (möglicherweise angetrunkenen) Meckerers ein Ende gesetzt hatte.

Meine Begleitmannschaft war sich unschlüssig ob sie eingreifen sollte oder nicht. Aber wie? Sie hatten absolut keine Mittel dazu und wunderten sich nur wie ich bei so erhitzten Gemütern meine Ruhe bewahren konnte. Es haben damals noch etliche Leute sich bei mir entschuldigt. Sie gehörten zum Tross der Straßenbauverwaltung. Mir wurde bestätigt, dass ihr Boss etwas getrunken hatte, normalerweise aber ganz schön frech mit den Leuten umging, was exakt seinem launischen Charakter entsprach.

Und ein anderer Faktor muss erwähnt werden. Es gab auch Leute die sich Bücher aneigneten ohne zu bezahlen, oder bei Tombolas Gewinne abholten, die sie gar nicht gewonnen hatten. Mehrmals haben wir solche Fälle aufgedeckt. Gelddiebstähle aus der Kasse wurden ebenfalls festgestellt.

Es ging mir bei dieser kurzen Abzweigung darum zu zeigen, dass unsere Aktivitäten nicht immer rosig, sondern auch menschlichen Unberechenbarkeiten ausgesetzt waren.


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