Bescheidener Rückblick


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Studienreisen

Studienreisen in botanische und private Gärten, organisiert und zumeist unter meine Leitung. Diese Erweiterung des eigenen Wissens war von hervorragender Bedeutung für die Leitung der Gesellschaft, die sich auf die Kenntnisse des Vorstandes verlassen mussten. Diese praktischen Seiten waren für mich ein wertvolles Erleben mit der Natur, das nicht beschrieben werden kann.

Eigentlich war es nicht die Wissbegier die Natur kennen zu lernen, sondern meine Eigenschaft als kurzfristiger Sekretär der Amitiés Françaises, in welcher Rolle ich mich als Reiseleiter entdeckte. Mit dieser Gruppe machte ich meine erster Reise zu den Schlössern der Loire und dann später nach England, wo der Besuch der Flower Show der Royal Botanical Gardens auf dem Programm stand. Anlässlich dieser Studienreise haben die Musen mich geküsst. Danach habe ich viele englische Gärten mit großer Bewunderung kennen gelernt. Ich wurde spontan Mitglied der Gesellschaft, danach auch bei der Alpin Garden Society und noch einige andere, wie zum Beispiel die Alpenveilchen Gesellschaft (Cyclamen Society) geworden . Die Freude an den Pflanzen und überhaupt die Liebe zur Natur entwickelte sich zu einer beglückenden Leidenschaft.

Natürlich musste ich im Laufe der Zeit die lateinischen Namen der Pflanzen kennen lernen, denn in die Botanik hatte ich während meine Studiums absolut nur einen kleinen Einblick, durch meinen Vater der sich sehr viel damit beschäftigte. Er war ein nur wenig gebildeter Mensch, der sich jedoch auf dem Gebiet der Botanik viele Freunde und einen ehrbaren Namen gemacht hatte. Durch seinen Dienst als Zollbeamte im Außendienst, war er beständig in Kontakt mit der Natur. Erstaunlicherweise beherrschte er die Gelehrtensprache, das Botanik-Latein, und er benutzte es auch bei seinen Vorträgen und Schriften. Der erste Teil meiner Homepage beschäftigt sich mit diesem Punkt, einem Steckenpferd seines Lebens. Die beiden Jahre Latein, die ich ja zu Beginn meines Studiums gelernt hatte kamen mir dabei zur Hilfe. Dazu kam, dass ich ein aussergewöhnlich hoch entwickeltes Gedächtnis habe. Was meine Augen aufnahmen blieb als fotografisches Dokument erhalten und ich könnte heute noch viele seltene Pflanzen, denen ich in den Bergen begegnet bin, ohne GPS - Angaben wieder aufsuchen. Bald schloss sich der Kreis zu den Fotos, die ich schoss mit der Namengebung der Pflanzen. So kam eine beachtliche Fotosammlung von über 60000 Bildern zustande, die ich jetzt digitalisiert aufbereitet habe und zum Teil in meiner Homepage veröffentliche.

In all den Jahren hat das einst geübte Gedächtnis- und Schnelllesetraining sich vorteilhaft ausgewirkt. Ich lernte tausende von Pflanzen mit Namen kennen und sogar Arten und Spezies unterscheiden. Das schnelle Lesen erleichterte mir die Lektüre von mehreren Fachzeitschriften in verschiedenen Sprachen und ganz besonders von Fachbüchern betreffend die Botanik. Das betraf nicht nur Kulturpflanzen, sondern auch Wildpflanzen, die ich besonders bei Wanderungen in den Bergen identifizieren und somit kennen lernte.

==> Querverweis ==> Reisekaleidoskop


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