Hauptmenü
Die chinesische Sprache.
Ich muss eigentlich sofort gestehen, dass meine Frau und ich, aus familiären Gründen, uns eingeschrieben hatten um die elementarsten Charakteristiken der chinesischen Sprache und Schrift kennen zu lernen.
Uns wurde dabei sofort bewusst, dass Chinesen keinesfalls so denken können wie wir. Sie sprechen nicht so wie wir und was jedermann kennt, sie schreiben nicht so wie wir. Im Chinesischen gibt es weder eine Deklination noch eine Konjugation. Alle Worte bestehen jeweils aus einer unveränderlichen Silbe. Es gibt kaum mehr als 400 Grundsilben, die zusammengesetzt eine Vielzahl neuer Begriffe bilden können.
Da das Nordchinesische vier Tonhöhen hat, in denen man einen Laut aussprechen kann (Beispiel ma) ( ma, mâ (wellig), mà – erhöhen und má (senken) erhöht sich die Anzahl der akustisch unterscheidbaren Worte auf beinahe das Vierfache, aber die Zahl gleichlautender Worte ist immer noch sehr hoch.
So ist es keinesfalls verständlich, dass man in einem geschriebenen Text den Ton wiederfindet der beim Sprechen benutzt wurde. Es kommt also darauf an, wie man die feinen und möglichen Nuancierungen interpretiert. Das aber kann nur der immerwährende Umgang bringen.
In einem chinesischen Liebesbrief zum Beispiel, ist keinesfalls ersichtlich ob eine männliche oder eine weibliche Person geschrieben hat. Das muss man schon aus dem kompletten Zusammenhang erfahren.