Garten und Hobby


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Teil 2



Einblick in die ehemals umfangreiche Enziansammlung



Natürlich erfordert eine solche Sammlung viel Wissen und auch die Geduld und dann echten Mut haben alles zu probieren, was zu einem guten Resultat führen kann.

Die Steine in meinem Alpinum stammen aus dem Bayrischen Jura und wurden unter der Bezeichnung Kalkknollen gekauft. Heute ist dieser Handel verboten.




Die Aussaaten erfolgten systematisch in 18 - 20 cm schwarzen Töpfen. Es gibt Berichte die behaupten „rote" Töpfe würden eine bessere Wurzelentwicklung fördern. Das bleibt zu prüfen. Wahrscheinlich wird es dabei um eine Lichtfrage handeln

In einem solchen Behälter bewahrte ich die Pflanzen bis zur ersten Blüte auf. Dann erst verpflanzte ich sie ins Alpinumindem ich eine Grube schaffte, die genau der Dimension des Pflanztopfes entsprach. Dann wurde die Pflanze einige Tage gewässert damit die Erde zusammen klebte und erst dann konnte ich auspflanzen und rundherum mit frischem Kompost auffüllen. Die Störung beim Umpflanzen war also minim.

Als der Tannenwald hinter meinem Hause unsern Garten immer mehr in ein Schattendasein zwang, wurden den Enzianen die notwendige Helligkeit und Sonneneinstrahlung immer mehr entzogen und so musste ich mit Tränen in den Augen zusehen, wie sie sich langsam verabschiedeten.

Nahezu 10 Jahre kämpfte ich um diesen „wilden Wald" beseitigt zu haben. Er war mir ohne offizielle Genehmigung vor die Nase gepflanzt worden um Christbäume zu produzieren, doch
in Ermangelung einer entsprechenden Pflege vergammelten die Bäume. Das Wäldchen war auf keiner lokalen Karte vermerkt und dank meines hartnäckigen Darauf-Bestehens wurde er endlich gefällt und durch eine herrliche parkähnliche Anlage ersetzt.








Die blaue Farbe die in vielen Abstufungen auftritt war eine Hauptursache warum ich mich in diese Gattung verliebte.


Das kam daher, weil ich in meinen ersten Ferien, die ich mit meinen Kindern 1971 in den Walliser Alpen verbracht habe, viele dieser herrlichen Geschöpfe in der Natur gesehen habe.





Es waren die Gesellschaften der Alpine Garden Society, der RHS, der GDS und viele private Firmen, bei welchen ich mir die Samen besorgte.

Natürlich brauchte ich auch die richtige Lektüre um alle Details der Lebensansprüche dieser Pflanzen zu ergründen. Da gab es das Buch von einem guten Freund, den ich auch in meinem Garten als Besucher begrüßen konnte, der aus Bayern stammende Fritz Köhlein. Sein Buch
Enziane und Glockenblumen war eine Fundgrube für mich. Dann das Buch von Mary Bartlett Gentians. Später erschien das Buch von Halda The Genus Gentiana, das ich bei einem Besuch in dessen Garten in Tschechien erwarb. Obige Bilder entstanden 1997, wie übrigens die meisten dieser Seiten.

Es war nur eine Frage der Zeit bis ich die richtige Quelle gefunden hatte, wo man die Samen solcher Kleinode besorgen kann.
Natürlich habe ich alle Möglichkeiten aus probiert um die Samen zum Keimen zu bringen. Kaltkeimer wurden zum Teil im Kühlschrank vorbehandelt, doch in meinem ungeheizten Glashaus herrschen optimale Bedingungen und wenn es Schnee gab, brachte ich auch diesen auf die Saatschalen.
Der Erfolg blieb nicht aus.

Welcher Pflanzenliebhaber würde nicht in Verzücken geraten bei so einem reich blühenden Prachtexemplar. Die höchste Blütenzahl die ich je gezählt habe, lag weit über 100 Einzelblüten.

Diese Anlage steht auf dem Programm, um vom Grunde auf erneuert zu werden.

Natürlich sind nicht alle Enziane blau. Es gibt nahezu unübersichtlich viele Variationen von Farbabstufungen.



Vom Gelben Enzian,
Gentiana lutea hatte ich drei schöne Pflanzen in einem sehr tiefen Topf groß gezogen.

Dadurch vermied ich das frühzeitige Umtopfen als sich die Blüten bereits formierten.

Doch da setzten die Schnecken zum Gegenangriff an und haben in wenigen Tagen einer kurzen Abwesenheit, die bereits tief ins Erdreich eingedrungenen Enziane, bis ins Mark noch etwa 10 cm tief in der Erde weg gefressen. Aus der schöne Traum. Ich habe neuen Samen erhalten.

Man muss mit so einem Schaden leben und sich selber trösten können. Mit so wenig Pflanzen hätte es sowieso nicht für einen richtigen Schnaps gereicht!!


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