BRIEFE AN DIE REDAKTION
Entwürfe
Bild der
Wissenschaft – betrifft Heft 1/2013 Artikel „Trockenheit sorgt für Regen“.
Es hat mich
stark gewundert zu lesen dass man noch keine Erklärung für diesen Widerspruch
gefunden hat.
Ich würde
dieses Phänomen als „Atmosphärenosmose“ Stoffaustausch, erkennen, so wie der
Feuchtigkeitsaustausch in der kleinsten Zelle stattfindet. Stellen wir uns die
Erde mit ihrer Atmosphäre als große Zelle vor, dann werden die lokalen
Feuchtigkeitsschwankungen erklärbar. Doch nicht nur das. Unser Wetter überhaupt
ist durch ständig wechselnde Veränderungen in Bewegung, durch eine ähnlich
funktionierende „Luftdruckosmose“, Druckaustausch.
Mit
freundlichen Grüßen
Henri
Regenwetter
regenwetterheng1.eu
Skandalöses
nennt man das,
was ein NATURA Mitglied vor einigen
Tagen (Jahren) anlässlich einer Konzertationssitzung, in diesem hohen
Gremium vortrug.
Der Vertreter kam um einen guten Rat ein, betreffend einen
Garagenbesitzer aus der Familie, der an einen Punkt gekommen ist wo er weder
Aus noch Ein weiss. Er erzählte kurz um was es sich
handelt. Seit Jahren! sammelt ein Garagenbesitzer pflicht- und umweltbewusst
Altöl und Thinner in Fässern. Periodisch telefoniert
er zur Entsorgerfirma um dem Zeug los zu werden, da immer wieder hinzukommt.
Doch die angesprochene Firma muss seit langem schon die Entsorgung ablehnen,
weil sie selber von dem zuständigen
Ministerium keine Genehmigung erhält
für eine definitive Entsorgung. Folge: Bei sämtlichen Garagenbesitzer
stapeln sich (wenn überhaupt!) die (wie lange schon?) gesammelten Mengen Altöl,
wenn sie nicht in Heizungen verfeuert werden. Was den Thinner
anbetrifft so wird dieser zwar im Recyclingverfahren mehrmals wieder verwendet,
doch der Tag kommt mehrmals im Jahr, wo dies einfach nicht mehr möglich ist. So
hat es sich herum gesprochen, wie man sich 'zu helfen wissen soll'. Es ist also
nicht verwunderlich, wenn die Garagisten zur Selbsthilfe schreiten und so lässt
man eben die Fässer mit diesem Thinner ohne Deckel,
offen stehen, damit das meiste Material sich einmal verflüchtigen kann,
...damit wieder Platz frei wird. Zudem will man sowieso keine neuen (teuren)
Fässer für diesen Abfall benutzen (die wären doch wenigsten eine Notlösung und
müssten vom Staat bezahlt werden, solange man keine befriedigende Endlösung
anzubieten hat) und alsbald leeren diese sich von selbst... und zwar in die
Erde und nicht immer in den Hinterhöfen der Garagen. Ohne zu sprechen von den abertausend Öllachen herrührend vom "Vidange" auf den Waldwegen!
Ich denke, ein
Überschlag wie viel Altöl somit in die Erde versickert und wie viel Thinner zum Himmel stinkt, ändert nichts an der Tatsache,
dass die staatlichen Kontrollorgane, die periodisch nur die Wasserabflüsse der
Garagen kontrollieren, genau über diesen Skandal Bescheid wissen. Doch die
Kontrolleure wissen ebenfalls keinen Ausweg und stecken die Köpfe in den Sand.
Bei der Suche nach einer Thema gerechten Überschrift fiel mir auch das Wort "Verbrechen" ein und ich denke diese Situation, so wie sie uns brühwarm geschildert wurde, grenzt an ein Verbrechen an unsren Nachkommen.
Sollte man jetzt
nach dem oder den Schuldigen suchen? Schuld sind wir alle. Wir haben uns auf
ein System eingelassen, das auf dem Gebiet Umweltschutz, Lebensqualität auf die Dauer nicht mehr
funktionieren wird. Wir sind bereits soweit gekommen, dass jeder einzelne sein
Würstchen im Feuer hat und man rundherum zittert um den ganz privaten Vorteil.
Schuld ist der Umstand, dass wir die Verantwortung dieser Angelegenheiten in
die Hände von Parteileuten gelegt haben, die beim klein- oder grosskarierten Denken der Zentrale bleiben müssen. Daraus
erwachsen, aus Angst vor Prestigeverlust, Handlungszwänge. Hier ist
Parteidenken fehl am Platz. Hier geht es um die ganze Bevölkerung. Hier geht es
nicht um die Vorteile einer blauen, grünen, roten, schwarzen oder gelben
Bevölkerungsschicht. Hier muss ein Management hin, wie bei vielen andern Themen
auch. Hier müssen schnellstens Nägel mit Köpfen gemacht werden. Brainstorming,
Dringlichkeitssitzungen, Spezialfonds, Prioritätensetzungen müssen öffentlich
behandelt werden oder Lösungsvorschläge ausgeschrieben. Denker, Techniker,
Wissenschaftler, Runde Tische oder was weiss ich,
müssen in einer so verfahrenen Situation schnellstens mobilisiert werden,
jedenfalls keine Dachdecker,(diese fachorientierte Zunft verzeihe mir den
Vergleich) wie dies z.B. der Honecker einer war,
dürfen die Geschicke eines Landes leiten. Ihn hat der frische Wind der
Geschichte vom Dach geblasen. Ausschreibungen, Wettbewerbe für die besten
Lösungen müssen schnellstens organisiert werden und bei der Beschlussfassung
sollen Parteigänger bitte draussen bleiben. Sie passen immer weniger in die
Landschaft einer unvoreingenommenen, unbevormundeten Demokratisierung. Die
Opposition darf nicht länger nur aus Opportunitätsgründen Opposition machen
können. Konstruktive Gegenvorschläge sind vonnöten und keine Punktensammlerei für eigene Machtpositionen.
In diesem
Fallbeispiel dürfen die Millionen Liter Altöl doch keinesfalls länger in der
Erde versickern, weil dem (vielleicht still und stumm, oder sogar verzweifelt
um Hilfe rufenden) Minister von seinem Apparat keine saubere Lösung vorgelegt
wird.
Auf solchen
Posten sind Verantwortung, Wissen, Weitsicht, Offenheit und noch viel mehr
Qualitäten erfordert, besonders Uneigennützigkeit und ein ausgezeichneter
Mitarbeiterstab, wenn notwendig wie oben suggeriert, zweckentsprechend in der
Öffentlichkeit rekrutiert.
Doch was nützt
all dieses Lamentieren, uns geht es gut in Luxemburg! Wählen wir nächstes Mal
doch zur Abwechslung einmal den Schönsten auf der Kandidatenliste! Bei NATURA jedenfalls waren die Vertreter
der Mitglieder- Vereinigungen sprachlos, entmutigt und bedauerten keinen
sofortigen Rat zu wissen ob dieser menschen- und naturverachtenden Einstellung
der verantwortlichen Leute. Man schlussfolgerte nur, dass das Thema unbedingt
und sofort im Parlament aufgegriffen werden müsse und zwar in einer
parlamentarischen Untersuchung. Mir
blieb nur der Weg, diesen Skandal wahrscheinlich bloß
hinaus in eine Wüste zu schreien.
Henri
Regenwetter. Vorstandsmitglied der NATURA
Von Henri Regenwetter
Hier geht es um die Wurst!
Seit Jahren
hatte ich keine Wiener Würstchen mehr gegessen. Da hielt ich deren auf einmal
drei in der Hand. Sie waren so schön lecker und gut sichtbar knackig, eingezogen in Plastik. Wahrscheinlich
um die vielen Fachleute und Kenner, die wie Qualitätsprüfer als Kneter oder
Taster die Kaufhäuser bevölkern, vor klebrigen Fingern zu bewahren, so dachte
ich. Preis nahezu 31 LUF pro Stück, das macht 0,37848 LUF pro Gramm, also noch nicht einmal so
teuer wie ein Liter Benzin!!. Ich habe das Trio gekauft, aber nicht beieinander
vertilgt, sondern wollte schön beharrlich jeden Tag ein Würstchen schlemmen.
Ehrlich gesagt, die mir so lang nicht mehr vertrauten Wiener Würstchen
verlangten keinesfalls nach mehr.
Heute knackte
das letzte. Bedenkenlos verspeiste ich es beim Morgenkaffee im Grünen, beim
Taubengurren auf der Terrasse. Von der Dachrinne schaute mir eine diebische
Elster (vielleicht mit erwartungsvoller Erfahrung) zu, um festzustellen wie
ihre Chancen auf einen Happen langsam aber sicher schwanden, besser gesagt in
meinem Mund verschwanden. Dann nahm ich mir einmal die Zeit um die
Sicherheitshülle näher zu studieren. Ich staunte nicht wenig als ich las was
man alles in diese Würstchen gepackt hatte, damit sie mir wohl bekommen. Obwohl
meine Augen das Kleingedruckte noch ohne Sehkrücke lesen können, verging mir
schnell Hören und Sehen.
Ich
reproduziere wortwörtlich was ich gelesen habe und was bei meinem inneren
Wissensdrang, die kryptischen Ziffern zu entziffern, herauskam.
Das Etikett:
Wiener Würstchen.
Ingredients: Porc é Boeuf é Eau é Conserv: E 250
Mélange épices é Emulsifiant: E413 é E450a é E471
Exhaust Gout E 621 é
Sucre é Antioxygènes: E 300 é E 301 é E330.
Eine gescheite
Broschüre mit dem Titel E-Nummern aus dem AT-Verlag
erlaubte mir im Klartext nachzulesen, was ausser Schwein und Rind, man alles in
solch Würstchen find!
Die E-Nummern entsprechen den Richtlinien der Europäischen
Union, die seit den achtziger Jahren Richtlinien für Zusatzstoffe von
Lebensmitteln herausgibt, die sie fortlaufend anpasst und seit 1993 nationalem
Recht übergeordnet sind. Es gibt über 300 solcher Stoffe.
E 250:
Natriumnitrit –
Natriumpökelsalz: Künstlich hergestelltes Konservierungs- und Umrötungsmittel.
Erhöht die
Haltbarkeit von Wurst und erhält die frische rote Farbe, hemmt jedoch auch die
Entwicklung gesundheitsgefährdender Keime (Botulismus). Schädlich ist vor allem
die Entwicklungskette Nitrat-Nitrit-Nitrosamine.
Anmerkung aus
meinem gescheiten Buch:
Konservierungsstoffe
verlangsamen oder verhindern mikrobiologischen Verderb durch Bakterien, Hefen,
Schimmelpilze in und auf Lebensmitteln.
Konservierungsstoffe müssen mit der Gattungsbezeichnung, dem Namen und der E-Nummer deklariert werden. Dagegen gelten Alkohol, Salz,
Zucker, Gewürze, die auch eine konservierende Wirkung ausüben können, nach der
Lebensmittelverordnung nicht als Konservierungsmittel.
Ist es dumm zu
fragen was mit meiner Darmflora geschieht, wenn diese chemischen
Konservierungsmittel dort Wirkung zeigen? Findet nicht schon ein gewisser
Einbalsamierungsprozess in meinen Gedärmen statt, noch bevor ich gestorben bin?
Wird man mich wie Ramses, nach einigen tausend Jahren wieder auf die lange Bank
legen wollen, um in den Gedärmen nach meiner Vergangenheit zu forschen. Das
geht doch niemand was an! Ach ja, ich habe doch eine Mitgliedkarte beim
Feuerbestattungsverein. Vielleicht ist die Frage auch berechtigt, ob die Lyoner
und Würstchen, die ja ohne E -Nummern über die Theke verkauft werden, genauso
hergestellt werden. Mir scheint da müsste doch irgendwo, irgendwie ein Vermerk
zu lesen sein, das da hiesse “Frei von Zusatzstoffen”.
E 300
Ascorbinsäure
(Vitamin C)
Chemisches
Syntheseprodukt. Von Natur aus in vielen Früchten und Gemüsen vorhanden. Dient
als Antioxidans und stabilisiert im Schinken die rote Farbe. Zusätze von
Ascorbinsäure dienen häufig als Gesundheitsargument. (Kann gentechnisch
hergestellt werden).
E 301
Künstlich hergestellte
Natriumverbindung der Ascorbinsäure (Kann gentechnisch hergestellt werden).
E 330
Zitronensäure
Durch
Fermentierungsverfahren aus Abfällen der Zuckerindustrie und gentechnische
Fermentierung gewonnen. Zitronensäure ist zwar ein wichtiger Bestandteil des
Stoffwechsels und in vielen Früchten vorhanden, hat jedoch wenig gemeinsam mit
diesem Zusatzstoff. Sollte bei Candida albicans (eine Krankheit) vermieden werden (Kann
gentechnisch hergestellt werden). Ist in manchen Fällen Ursache von Allergien
und Asthma (besonders von Allergikern und Asthmatikern zu meiden).
E 413
Traganth
Natürliches
Verdickungsmittel, verdauungsfördernd, in hoher Dosis abführend. Saure Lebensmittel und Kosmetika.
E 450a befindet
sich wahrscheinlich als neueste Errungenschaft noch nicht in meiner Liste,
dafür aber
E 450
Diphosphate
Künstlich
hergestellte Stabilisatoren und Säureregulatoren. In hohen Dosen wird die
Aufnahme verschiedener Stoffe behindert.
Nachteile:
Knochenschwund, Kalkablagerungen, Hyperaktivität von Kindern. Zu finden in
Glace, Eiprodukten, Kartoffelprodukten, Schmelzkäse, Würsten,
Fischerzeugnissen, Backwaren.
E 471
Mono- und Dyglyceride von Speisefettsäuren.
Natürliche
Emulgatoren und Mehl Behandlungsmittel.
Kann tierischen
Ursprungs sein. (Kann gentechnisch hergestellt sein).
E 621
Natriumglutamat.
Geschmacksverstärker.
Allergie, Asthma, Migräne. (Kann gentechnisch hergestellt werden).
Ganze
Industriezweige leben heute davon. Zuerst beraubt man die Lebensmittel ihres
natürlichen Geschmacks um sie dann mit Geschmacksverstärkern wieder
aufzupäppeln.
Zu finden in
Suppen, Fertiggerichten, Saucen, Mayonnaisen,
Konserven, Wurst, Gebäck sowie diverse Getränke kommen dabei in Frage.
Was ist das doch
eine magische, die neue Welt des Food Stylings. Ich schätze mich glücklich in
einer Gesellschaft zu leben in der die Nahrungsmittelindustrie sich so
hochkarätig für das Stylen und Konditionieren meiner Nahrungsmittel einsetzt.
Man sollte sich für die ausführlichen Informationen bedanken! Ich verstehe
auch, dass man nicht gleich bei jedem Würstchen ein Büchlein mit dem Klartext
der E-Nummern verteilt. Noch kann ich in meinem
Er-Nummern Buch lesen, also denke ich, ergo bin ich noch bei Verstand...... denn
nicht jedem muss das Glücksgefühl über Joints zugeführt werden!. Aus rationalen
und auch rationellen Gründen frage ich mich jedoch ob es nicht besser wäre die
Würstchen direkt in der Chemieindustrie herzustellen. Man bräuchte ja nur Ochs
und Schwein in großen Bottichen zu mazerieren mit
allen gesunderhaltenden Zutaten. Vielleicht würden
die Krankenkassen...... ? Nicht alles ist auszudenken.
Es bliebe dann
allerdings noch die kruziale Frage, wie es im
beliebten Song-Kurztext heisst: “ Wer hat die Wiener Wurst,..... wer hat die
Wiener Wurst, ..... wer hat die Wiener Wurst nun hergestellt”? Der Metzger – mit Geschmack oder der Chemiker
– mit Fleisch - Beipack? Die Antwort finden Sie auf der Packungsbeilage......
wenn nicht, dann fragen Sie ihren Arzt
oder Apotheker.
Frei von
Zusatzstoffen und Genmanipulation – Das wäre ein befreiendes Erlebnis, wenn man
diese Information jemals lesen würde! Man sollte vielleicht Prämien oder
Finderlohn aussetzen.
Da lobe ich mir
doch zum Nachtisch einen guten Kaffee mit frischer Milch. Leider habe ich jetzt nicht aufgepasst ob mir der Kellner
nicht doch ein Milchsurrogat untergejubelt hat, hergestellt auf Basis von Glucosesirup, gehärtetem Pflanzenfett, Kaseinat, Antiklumpmittel, Emulgator, Antioxidans und das
alles mit Farbstoff freundlich aufgehellt.
“Kleingedrucktes”
reimt auf “so etwas Verrucktes”!
Quelle: E-Nummern – von Heinz Kniemann - ISBN 3-85502-670-X – AT-Verlag - 1999. Sehen sie auch BBSP 6313 . Oktober
1999.